John Watts – The Iceberg Model
Eine angenehme Geräuschkulisse, diese Platte, obgleich das hohe Vibrato in der Stimme von John Watts penetrant klingt Auf einer ganzen Reihe von LPs hat er es in jedem Stück wie seine Visitenkarte abgegeben, und nun ist es SATTSAM BEKANNT.
Ansonsten aber liegt uns ein exquisites Werk vor, das man bei einem Glas guten Portweins goutieren sollte. John Watts ist ein feudaler Gastgeber, der keine Mühen und Mittel gescheut hat. ein opulentes Mahl anzurichten. Nach einen klassischen Streichersatz als Entree präsentiert er Spezialitäten aus drei Rockjahrzehnten. Britischer Pop, amerikanischer Folk-Rock und Memphis-Soul aus den sechziger Jahren. Roxy Music’s Art-Rock, Police-Gitarre und elegische New Wave-Elektronik aus dem siebten Jahrzehnt. Dexy’s Bläsersätze und eine Prise New York-Jazz aus den frühen Achtzigern.
Das und noch viel mehr phantasievoll kombiniert zu interessanten neuen Geschmacksnoten. Ein Arrangement, das aus der Fülle lebt. Könnte man an diesem großen Fressen versehentlich ersticken? Sitzt man am Ende womöglich blähend im Sessel und stimmt in den depressiven Grundton der Zeit ein, der wie eine Käseglocke über den Köstlichkeiten dieses Werkes liegt?
John Watts hat Stil, und er versteht es, ihn zu zelebrieren. Ich könnte dieser LP sechs Sterne geben für die Eleganz und die Virtuosität. Ich könnte ihr auch zwei Sterne geben, weil alles Schnee von gestern ist.
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