Neil Young will Amazon Music seinen Song-Katalog entreißen

Zu Spotify ist Neil Young irgendwann zurückgekehrt. Nun möchte der Songwriter nicht mehr bei Amazon Music vertreten sein.

Neil Young hat es mal wieder auf einen Streamingdienst abgesehen: Der Sänger kündigte an, dass seine Musik „bald“ von Amazon Music verschwinden wird.

In einem neuen Eintrag in seinem Blog „Neil Young Archives“ schrieb Young: „Die Zeit ist gekommen. VERGESST AMAZON. Bald wird meine Musik dort nicht mehr zu finden sein. Es ist ganz einfach, lokal einzukaufen. Unterstützt eure Gemeinde. Geht in den Laden um die Ecke. Kehrt nicht zu den großen Konzernen zurück, die Amerika verkauft haben.“

Der 79-Jährige verband seine Boykott-Androhung mit der Aufforderung für seine Fans, Unternehmen wie Amazon, Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) und Whole Foods nicht mehr zu frequentieren.

Neil Young blockt Facebook, Instagram und X

Zuletzt hatte Young seine Accounts bei Facebook und Instagram deaktiviert, weil er Metas angeblich „unzumutbare“ Nutzung von Chatbots mit Kindern skandalös findet. Bereits Ende 2023 verabschiedete er sich von X, nachdem dort Neu-Besitzer Elon Musk eine antisemitische Verschwörungstheorie teilte.

Der Sänger zu seiner Begründung für den Boykottaufruf: „Wir alle müssen etwas opfern, um Amerika vor dem Zeitalter der Unternehmenskontrolle zu bewahren, in das es gerade eintritt. Sie wollen, dass Sie bei ihnen kaufen. Tun Sie das nicht. Sie legen unsere Regierung lahm, gefährden Ihr Einkommen, Ihre Sicherheit und die Gesundheit Ihrer Familie.“

Young weiter: „Holen wir uns Amerika gemeinsam zurück, kaufen wir nicht mehr bei den großen Konzernen. Unterstützen wir lokale Unternehmen. Tun wir das Richtige. Zeigen wir, wer wir sind.“

Dass es Neil Young ernst meint mit seiner Amazon-Music-Ankündigung, bewies er bereits im Januar 2022, als er im Januar 2022 quasi über Nacht seinen kompletten Katalog bei Spotify entfernen ließ und auch andere Freundinnen und Freunde, etwa Joni Mitchell, dazu brachte, sich ihm anzuschließen. Grund damals war der Podcast von Joe Rogan, der damals exklusiv bei Spotify vor einem Millionenpublikum lief.

Der Musiker warf Rogan und damit auch Spotify damals vor, Unwahrheiten über die Corona-Pandemie zu verbreiten. Als Rogans Podcast auch bei anderen Streamingdiensten verfügbar gemacht wurde, kehrte Young zurück – nicht ohne sich erneut über die miese Soundqualität bei Spotify zu echauffieren.

Marc Vetter schreibt freiberuflich unter anderem für MUSIKEXPRESS. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.