Mark Chavez verurteilt: Ketamin-Arzt im Fall Matthew Perry schuldig
Mark Chavez erhält acht Monate Hausarrest für Ketamin-Versorgung von Matthew Perry. Der „Friends“-Star starb 2023 an einer Überdosis der Droge.
Der kalifornische Arzt Mark Chavez wurde von einem Gericht für sein Handeln im Fall rund um Matthew Perry verurteilt. Der „Friends“-Star starb im Jahr 2023 an einer Überdosis Ketamin. Der Mediziner erhielt eine Strafe von acht Monaten Hausarrest, überwachter Freilassung und 300 Sozialstunden.
Plädoyer auf schuldig
Der 55-Jährige plädierte bereits im vergangenen Jahr auf schuldig, den Schauspieler mit der Droge versorgt zu haben. Zudem zeigte er laut seinem Anwalt große Reue bezüglich seines Handelns. Im Anschluss gab es verschiedene Forderungen bezüglich des Strafmaßes. Es standen unter anderem bis zu einem Jahr Gefängnis im Raum, während andere in Anbetracht dessen, dass der Mediziner „besonders kooperativ“ war, bloß sechs Monate Hausarrest forderten.
Wie der US-„Rolling Stone“ berichtet, gab Mark Chavez auf die Frage ob er sich vor Gericht äußern möchte, folgendes Statement ab und reflektierte über seine langjährige Karriere: „Ich hatte das große Glück, vielen Menschen helfen zu können, aber ich habe auch viel Tragödie und Tod miterlebt und musste Angehörigen die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen überbringen. Deshalb nehme ich diese Aufgabe sehr ernst.“ Er ergänzte: „Ich möchte nur noch sagen, dass mein Herz bei der Perry-Familie ist.“
Geringeres Strafmaß als Hauptangeklagter
Die zuständige Richterin sagte laut US-„Rolling Stone“, sie sei besorgt über den großen Unterschied des Strafmaßes zwischen dem Verurteilten und seinem Mitangeklagten Salvador Plasencia, welcher zwei Wochen zuvor zu einer 30-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Der Arzt verkaufte im Jahr 2023 mindestens 22 Fläschchen flüssiges Ketamin an Matthew Perry, welche ihm zuvor von Mark Chavez zugeführt worden waren. Als Folge dessen wurde der Schauspieler am 28. Oktober 2023 tot in seinem Whirlpool aufgefunden. Unter den fünf Kompliz:innen des Hauptangeklagten stand der 55-jährige Arzt mit Salvador Plasencia in engster Zusammenarbeit.
Der US-Anwalt Ian Yanniello verteidigte seine Forderung auf ein milderes Strafmaß damit, dass sein Klient den Hauptangeklagten rügte, nachdem dieser dem „Friends“-Star Ketamin in einem Auto injizierte. Zudem habe der Arzt „Verantwortung übernommen und zugestimmt zu kooperieren“, während sein Komplize „Dokumente fälschte“, um seine Spuren zu verwischen.
„Sie haben Herrn Perry zumindest geholfen, seinen tragischen Weg fortzusetzen, indem Sie seine Sucht weiterhin genährt haben“, sagte die Richterin während Mark Chavez‘ Prozess laut US-„Rolling Stone“. Allerdings merkte sie auch an, dass der 55-Jährige von der weiteren Ketamin-Versorgung des Schauspielers „zurückwich“, nachdem dieser an hohem Blutdruck litt, während er eine weitere Dosis der Droge von Salvador Plasencia erhielt. „Herr Plasencia fragte auch nach diesem Datum immer wieder, ob [Perry] noch mehr kaufen wolle. Sie zogen sich zurück. Das rechne ich Ihnen hoch an“, so die Richterin.
Aussagen über weitere Angeklagte
Mark Chavez stimmte im Zuge eines Deals zu, den Ermittler:innen in den Fällen Salvador Plasencia und Jasveen Sangha, welche als „Ketamin Queen“ betitelt wird, zu helfen. Bei beiden Akteur:innen handelt es sich laut den Behörden um die Hauptangeklagten im Fall um Matthew Perry. Die weiteren Angeklagten, Kenneth Iwamasa und Erik Flemming, stimmten wie der Arzt Deals zu.
Jasveen Sangha gab im August zu, am 14. Oktober 2023 25 Fläschchen flüssiges Ketamin an Matthew Perry verkauft zu haben. Zehn Tage später seien es weitere 25 gewesen. Am Todestag des Schauspielers war auch sie es, welche ihm die tödliche Überdosis verabreichte.
Mark Chavez selbst führte Salvador Plasencia Spritzen und Handschuhe zu, die dieser verwendete, um dem Star Ketamin zu verabreichen. Später reichte Mark Chavez ein gefälschtes Bestellformular ein, das besagte, er würde immer noch für seinen früheren Arbeitgeber arbeiten, um so eine stetige Versorgung der Droge bereitzustellen, um sie an Perry zu verkaufen.
Matthew Perrys Familie selbst blieb dem Prozess rund um den Arzt laut US-„Rolling Stone“ fern.






