Biohazard


"OC 69", Bielefeld

„Hey, all you Bielefeld motherfuckers! there’s no black or white in the Biohazard family, okay?“ Sänger Evan Seinfeld predigt schon zu Beginn des Gigs die „political correctness“ des modernen Hardcore. Gut 2000 Fans sind angereist, um am Beispiel von Biohazard die Neue Schule des amerikanischen AAetal live zu studieren. Es ist ein wunderbar milder Abend. Im OC dagegen herrschen Saunatemperaturen. Biohazard präsentieren natürlich vor allem ihr neuestes Meisterwerk „A State Of The World Adrdess“. Kennzeichen des Biohazard-Sounds ist nicht so sehr der gnadenlose Geschwindigkeitsrausch, sondern die unvermittelten, überraschenden Tempi-Wechsel und Breaks. Eben noch monolithische Metal-Felsbrocken verwandeln sich plötzlich in brodelnde, träge dahinfließende Gitarren-Lava, aus der sich dann unvermittelt virtuos emporblitzende Soli lösen. Stählerne Wechselbäder, die kaum Zeit zum Atemholen lassen. Die Themen von Biohazard sind Gewalt, Arbeitslosigkeit, Haß und die Macht der Medien, unverblümte Gesellschaftskritik mithin. Der Saal kocht. Es herrscht schiere Energie. Gitarrist Bobby Henhell feuert eine Riff-Breitseite nach der anderen ab. Nach gut zwei Stunden und etlichen Zugaben ist ein für allemal Schicht, und die „Bielefeld motherfuckers“ verlassen ausgepowert, aber glücklich den Saal.