Black Crowes


Keiner unserer Auftritte gleicht dem anderen“, versichert Oberkrähe Chris Robinson, „die Improvisation spielt bei uns immer eine ungeheuer große Rolle.“ Von vorgefertigten Show-Konzepten, durchgestylten Soli und kalkulierten Ansagen wollen die sechs Vollblutmucker aus Atlanta, Georgia, hingegen überhaupt nichts wissen. Spontaneität ist das Zauberwort, wenn die Black Crowes ihren handfesten Rhythm & Rock zum Besten geben: Chris Robinson röhrt wie eine jugendliche Kreuzung aus Rod Stewart, Mick Jagger und Steve Marriott. Und die Band unter der Ägide seines Bruders Rich Robinson sorgt für den druckvollen Soundtrack. Clubs und Hallen sind dabei ihr bevorzugtes Terrain, verrauchte Enge sorgt für die passende Atmosphäre. Denn während Robinson und Co. in weitläufigen Open Air-Arenen nicht immer gut aufgehoben sind, entfalten sie auf den Bühnen mittelgroßer Hallen ihr vollstes Südstaaten-Aroma: eine erdige, schweißtreibende Blues-Revue voller Soul und Sex – aber ohne die mittlerweile offenbar unvermeidlichen Sponsoren. Letztere passen eben einfach nicht ins Weltbild der Neo-Hippies, Dollars hin oder her. „Wenn wir eine Show spielen“, ereifert sich Chris Robinson, „dann gehört die Bühne uns allein. Und nicht irgendeiner gottverdammten Brauerei, die mit ihren dämlichen Werbeschildern die ganze Stimmung versaut.“ Oder um es mit den plakativen Worten von Beavis und Butt-Head zu sagen: „Industry sucks!“