Blitzstart


Noch bevor Smoke City Zeit für ein Album fanden, landete die Band aus London mit "Underwater Love" den ersten Erfolg.

Was das Leben erfreulich macht, sind unter anderem die angenehmen Zufälle.die es so mit sich bringt. Smoke City sind im Grunde so ein Zufall: drei Leute, die sich über die Jahre zusammenfanden und bereits mit ihrem ersten Song .“Underwater Love“(der aus der Jeans-Werbung), in den Charts landeten – noch vor den Aufnahmen zum Debütalbum.

Smoke City, das sind Nina Miranda, die in Brasilien geboren wurde und seit ihrem achten Lebensjahr in England lebt, Chris Franck und Marc Brown. Letzterer ein DJ, dessen musikalischer Horizont sich monatlich erweitert. Die drei haben sich zwar nicht gesucht, gefunden aber haben sie sich trotzdem. „Wir waren schon zusammen in der Schule“, erinnert Miranda sich,“aber gekannt haben wir uns nicht so richtig.“ Statt dessen spielte Marc seine Platten und Nina mit dem Gedanken, Sängerin in einem Business zu werden, für das sie kaum geschaffen war:“lch bin etwas schüchtern, und meine Stimme ist nicht so, daß sie sich in einer lauten Band durchsetzen könnte.“ Bis sie Marc Brown traf.

Als erstes stürzten sich die beiden auf „Underwater Love“, ein Song, der in London entstand, als sich die Stadt von ihrer unfreundlichsten Seite zeigte. „Ich kann’s nicht ausstehen, wenn’s kalt und dunkel ist“, gibt Miranda zu Protokoll. Wohl auch deswegen strahlt Ninas Stimme genau jene Wärme aus, die sie im Inselwinter so schmerzlich vermißt. Und dann gibt es noch einen Grund für die warme Sensibilität, die Smoke City auszeichnet: Ninas Eltern sind Maler (weswegen ihre Mutter es sich nicht nehmen ließ, das Plattencover zu gestalten).“Meine Eltern“, erzählt Miranda, „inspirieren mich ungemein. Viele meiner Ideen habe ich von ihren Bildern.“

Die Kombination von Technik, Pop und lateinamerikanisch inspirierter Musik, die das Debütalbum „Flying Away“ ausmacht, ist letztlich jedoch auch die Kombination jener drei Leute, aus denen Smoke City sich zusammensetzt. Als letztes Bandmitglied kam Chris Franck dazu. Ein Musiker, der sich längere Zeit in Südamerika der Latin-Gitarre gewidmet hatte und Nina und Marc nach den Aufnahmen zu „Underwater Love“ kennenlernte. „In Südamerika sind viele Menschen bitter arm“, betont Franck, „deshalb ist Musik für sie eine wirkliche Bereicherung“ – ebenso wie Chris‘ Gitarre für Smoke City. Sie bildet die Nahtstelle innerhalb des Song-Gefüges. Besonders wichtig nimmt Franck sich trotzdem nicht. Daran vermag auch der Erfolg nichts zu ändern:“Das einzige, was sich verändert hat ist, daß die Leute jetzt fragen, ob sich etwas verändert hat.“