Keine Spur von Reue bei Bob Vylan wegen Anti-IDF-Rufen: „Ich würde es wieder tun“
Bob Vylan sorgte mit „Tod der IDF“-Rufen in Glastonbury für Aufsehen. Im ersten Interview seitdem verteidigt ihr Frontsänger seine Aussagen zu Israel und Palästina entschieden.
Bob Vylan bereuen ihre Aussagen über die israelische Armee beim Glastonbury Festival nicht. In einem neuen Interview erklärte Frontmann Bobby Vylan, seinen Sprechchor „Tod, Tod der IDF“ würde er jederzeit wiederholen – „morgen und sonntags zweimal“.
Das Punk-Duo hatte beim britischen Festival im Juni mit den Rufen eine Kontroverse ausgelöst. Der Festivalveranstalter verurteilte die Aussagen ebenso wie der britische Premier Keir Starmer, der sie als „furchtbare Hassrede“ bezeichnete. In der Folge wurde Bob Vylan von seiner Agentur UTA fallengelassen, wie „The Guardian“ berichtete. Zudem entzogen die USA der Band ihre Visa und verhinderten damit eine Nordamerika-Tour.
Laut Bobby Vylan: Gegenwind „minimal im Vergleich“ zum Leid in Palästina
Im Podcast von Louis Theroux wurde Bobby Vylan – mit bürgerlichem Namen Pascal Robinson-Foster – gefragt, ob er die Rufe wiederholen würde. Der Sänger antwortete: „Oh ja. Was wäre, wenn ich morgen wieder nach Glastonbury fahren würde? Ja, ich würde es wieder tun. Ich bereue es nicht. Ich würde es morgen wieder tun, sonntags sogar zweimal.“
Vylan argumentierte, der Gegenwind, den die Band erfahren habe, sei „minimal im Vergleich zu dem, was die Menschen in Palästina durchmachen“ würden. Er ergänzte: „Ich möchte die Bedeutung des Sprechchors nicht überbewerten. Das ist nicht meine Absicht, aber wenn ich die Unterstützung der Leute habe, für die ich es tue, für die ich mich einsetze, was gibt es dann zu bereuen? Oh, weil ich einige rechte Politiker oder einige rechte Medien verärgert habe?“
Wie „The Guardian“ anmerkte, wurde Vylans Gespräch mit Theroux am 1. Oktober 2025 aufgezeichnet. Zu Beginn der Folge erklärte der Moderator, dass es also vor den Anschlägen auf die Synagoge in Manchester am 2. Oktober stattfand, bei denen zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt wurden, sowie vor dem Inkrafttreten des Waffenstillstands in Gaza am 10. Oktober.
Alarmierende Situation in Palästina
Auf die Frage, was er mit dem Slogan „Tod der IDF“ genau meine, antwortete Vylan, der Slogan selbst sei „unwichtig“. Und: „Wichtig sind die Umstände, die es überhaupt erst ermöglichen, dass dieser Slogan auf dieser Bühne skandiert wird. Und damit meine ich die Umstände in Palästina, wo palästinensische Menschen in alarmierender Zahl getötet werden. Wen interessiert da schon der Slogan?“
Hauptsache, es reimt sich?
In erster Linie reime sich der Satz, so Vylan: „Wir sind da, um Musik zu machen. Ich bin Texter. ‚Tod, Tod der IDF‘ reimt sich. Der perfekte Slogan.“
Wie „The Guardian“ berichtete, wies Vylan außerdem Behauptungen des Community Security Trust (CST) – einer Organisation zur Sicherheit jüdischer Gemeinden – zurück, wonach ihr Auftritt zu einem Anstieg antisemitischer Vorfälle beigetragen habe. „Ich glaube nicht, dass ich eine unsichere Atmosphäre für die jüdische Gemeinschaft geschaffen habe. Wenn eine große Anzahl von Menschen hinausgehen und sagen würde: ‚Bob Vylan haben mich dazu gebracht‘, dann würde ich vielleicht denken: Oh je, ich habe hier einen negativen Einfluss gehabt“, sagte er weiterhin.
Zuletzt hatten Bob Vylan mit Aussagen über den ermordeten Charlie Kirk für einen weiteren Eklat gesorgt. Während ihres Auftritts im Amsterdamer Paradiso am 13. September sagten Bobby Vylan laut „Independent“ zu den Fans: „I want to dedicate this next one to an absolute piece of shit of a human being. The pronouns was/were. Cause if you chat shit you will get banged. Rest in peace Charlie Kirk, you piece of shit.“ Daraufhin wurden mehrere europäische Konzerttermine von den Veranstaltern abgesagt.

