Cannes-Sieger Abdellatif Kechiche hat Geldsorgen und verkauft seine Goldene Palme


Mit „Blau ist eine warme Farbe“ erlangte er Weltruhm, nun steht sein nächster Film vor dem Aus.

Abdellatif Kechiche befindet sich aktuell in der Postproduktion seines kommenden Films „Mektoub, My Love“. Und anscheinend ist selbst ein Cannes-Gewinner nicht von finanziellen Sorgen befreit, denn Kechiche ist das Geld für seinen Zweiteiler mit Lou Luttiau ausgegangen. Der Regisseur greift nun zu einer drastischen Maßnahme: Er verkauft seine Goldene Palme.

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In einer Auktion möchte Kechiche seine Trophäe von den Filmfestspielen in Cannes 2013 zu Geld machen, ein Sprecher bestätigte diesen Plan. Damals gewann Kechiche die höchste Auszeichnung des Festivals für den Film „Blau ist eine warme Farbe“, allerdings musste er sich den Preis mit seinen Hauptdarstellerinnen Adele Exarchopoulos und Lea Seydoux teilen – ein Novum in der Historie des Festivals.

Kechiche nach dem Erhalt der Goldenen Palme. Später folgte der Streit mit seinen Darstellerinnen.

Neben seiner Goldenen Palme verkauft Kechiche auch Requisiten aus dem Film, darunter ein Ölgemälde. Welche Summe er aus dem Verkauf seines Fundes erzielen möchte, teilte der Regisseur nicht mit.

Kechiche geriet nach dem Sieg auf dem Festival in die Kritik. Seine Hauptdarstellerinnen beklagten die sehr harten Bedingungen des Drehs, allein die expliziten Sexszenen wurden mehrere Tage lang wiederholt. Dazu auch stundenlang eine Szene, in der Exarchopoulos Seydoux ins Gesicht schlagen musste. Die Schauspielerinnen versicherten öffentlich, dass sie nie wieder mit Kechiche arbeiten würden.

Pascal Le Segretain Getty Images