Cd Nr. 0309


Listen to ME: Wir stellen einige der besten und interessantesten Alben dieses Frühlings vor.

1. Empire Of The Sun „Walking On A Dream“

(Van She Tech Remix) Breitwand-Psychedelia aus Australien, feat. Luke Steele. Nach dem großartigen LOVERS und dem durchwachsenen PERSONALITY … war es still um Luke Steele und The Sleepy Jackson geworden. Schon länger gab es Gerüchte über ein neues Projekt – am 13. März nun kommt das Debüt. Zusammen mit dem Elektro-Wizzard Pnau hat Steele als Empire Of The Sun ein gelungenes Psychedelic-Pop-Album aufgenommen. Als Vorschau auf WALKING ON A DREAM gibt’s den Titelsong im Remix.

2. Telepathe „So Fine“ Von David Sitek produziert: Smarter Wave- und Artpop aus Brooklyn. Melissa Livaudais und Busy Gangnes von Telepathe lassen sich von der dunklen Seite der 80er-Jahre inspirieren: Auf DANCE MOTHER erschaffen sie mit Vintage-Synthies, Drumcomputern, viel Hall und drastischen Texten eine Klangwelt, die selten freundlich, immer aber enorm verführerisch ist.

Storv & Albumkritik ME 2/09 3. Soap&Skin „The Sun“ Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus… Hätte die Musik der Österreicherin Anja Plaschg nicht eine so geheimnisvolle, düstere Seite, dürfte man auch im übertragenen Sinn nicht von Schatten sprechen – das Talent der Künstlerin strahlt so hell, dass die Veröffentlichung ihres Debüts LOVETUNE FOR VACUUM eher durch ein verheißungsvolles Leuchten angekündigt wird. Bei ihren Konzerten, hat die junge Frau bereits zahlreiche Eingeweihte sowie ein paar Feuilleton-Journalisten großer Tages- und Wochenzeitungen verzaubert, bald wird sie noch viel mehr Menschen in ihren Bann ziehen: Am 13. März kommt ihr erstes Album. Höchste Zeit. Und wie oft sagt man das bei einer 18-Jährigen?

4. Sophie Hunger „Shape“

Wir bleiben beim Thema, wechseln aber von Österreich in die Schweiz …

Sophie Hunger hat die Kraft – ganz genau wie Anja Plaschg von Soap & Skin -, bei ihren Konzerten eine so ungeheure Intensität entstehen zu lassen, dass ihr Publikum kaum mehr zu atmen wagt. Auch wenn (oder gerade weil?) sie auf der Bühne noch mehr Energie lässt als sie bekommt — auch das hat sie mit Plaschg gemein -, besitzen ihre Auftritte gelegentlich eine fast magische Qualität. „Shape“ entstammt ihrem zweiten Album MONDAY’S GHOST. Story Seile 28 Albumkritik Seite 82 5.The whitest BoyAlive „Dead End“

Track aus dem lange erwarteten zweiten Album des King Of Convenience.

Ob oder ob nicht The Whitest Boy Alive noch ein Nebenprojekt von Kings Of Convenience ist (immerhin gibt es auch da Gerüchte über ein neues Album), kümmert niemanden mehr – man hat sich daran gewöhnt, dass der Norweger Erlend 0ye mit verschiedenen Bands und Projekten in unregelmäßigen Abständen ansprechende Musik veröffentlicht. Ende Februar erscheint jedenfalls drei Jahre nach DREAMS das zweite TWBA-Album RÜLES.

Slorv Seite IS Alhumkritik Seite 90 6. … AndYou WillKnowUsBy The TrailOf Dead „Luna Park“

Ohne Majorlabel spielen die Texaner so befreit auf wie lange nicht mehr.

Conrad Keely freut sich, nicht mehr, wie er sagt, „den heißen Atem des A&R-Managen im Nacken“ zu spüren – offenbar fühlte sich die texanische Rockband in der Vergangenheit in ihrer kreativen Freiheit eingeschränkt. Dass es kein Fehler war, sich aus dieser Situation zu befreien, zeigt THE CENTURY OF SEIF: Das erste Indiealbum seit 1999 enthält druckvollen, inspirierten und vergleichsweise vielfältigen Artrock.

Themeninterview Seite 10 Albumkritik Seite 74 7. Alter Me „Monsters“

Komplexer und emotionaler Pop der grönländisch-dänischen Band.

In der kulturellen Isolation (und Dunkelheit) von Qaqortoq, einer 3000-Seelen-Stadt in Grönland, war in Hans Mortensen der Wunsch gereift, Musik zu machen. Er lernte diverse Instrumente, gründete Alter Me und siedelte nach Kopenhagen um, wo er das Debüt THE FALL aufnahm. Unbedingt live sehen – der Mann brennt.

Story & Albumkritik ME 2/09 8. Handsome Fürs „I’m Confused“

Wieder auf Sub Pop, wieder gut: Das zweite Album des Wolf-Parade-Sängers.

Das neue Album FACE CONTROL schlägt vielleicht nicht sofort so ein wie das Debüt PLAGUE PARK, aber es ist ein Grower. Für Sänger Dan Boeckner ist die Band, die aus ihm und seiner Frau Alexei Perry besteht, ein Ausgleich zu Wolf Parade: „Der kreative Prozess ist anders. Bei Wolf Parade zieht jeder in eine andere Richtung und wir müssen uns einigen. Alexei und ich sind meistens einer Meinung.“ Albumkritik Seile SO 9.Wintersleep „Dead Letter & The Infinite Yes“ Beseelter Indierock aus Kanada.

In der Genre-Bezeichnung „German Pop“ bei MySpace zeigt sich die humorvolle Seite der Band, in „Dead Letter …“ von WELCOME TO THE NIGHT SKY ihre ernste. „I think, I think, I think a little too often/That’s what my therapist said“, singt Paul Murphy. „We’re alone in this wilderness, left to choke on the pills and to feed on the viruses.“ Kein Easy Listening für nebenbei, und genau das macht es so wertvoll.

Stnrv Seite 29 Albumkritik Seite 90 lO.Ben Kweller „On Her Own“

Der Texaner auf Country-Ausflügen.

Vielleicht ist es „Indie-Country“, was Ben Kweller auf dem neuen Album CHANGING HORSES macht – er beweist jedenfalls eindrucksvoll, dass man mit guten Songs und der richtigen Haltung dieses uramerikanische Genre bedienen kann, ohne im Verdacht zu stehen, konservativ zu sein. Höchst liebenswert – wie eigentlich alles an diesem Mann.

Story Seite 13

Albumkritik 2/09