Der Boss klopft auf den Bush


Dem US-Magazin Entertainment Weekly gab Bruce Springsteen kurz vor dem Irak-Krieg ein Interview, in dem er deutlich seine Meinung zur aktuellen US-Politik kundtat.

Bruce Springsteen… über das Publikum in Europa und dessen Sicht der US-Politik:

Während des letzten Jahrzehnts hatte ich in Europa ein größeres Publikum als in den USA. Sie haben sich dort sehr mit dem Tom Joad-Album und seinen Songs auseinander gesetzt. Die Europäer beschäftigen sich sehr mit Amerika, mit seiner Größe, seiner Geschichte, seinem Drama, seinen Mythen und seinen Werten. Es gibt heute in Europa eine Menge Meinungsverschiedenheiten über die Politik der Bush-Administration. Aber diese Dinge beziehen sich auf die spezifische Situation, man sollte sie nicht als umfassenden Anti-Amerikanismus deuten.

… auf die Frage, ob es zum Krieg kommen wird:

Ich glaube, wir haben ihn längst. Ich denke, die Regierung ist geradezu darauf aus. Vor einem Monat war ich mir da nicht so sicher, inzwischen bin ich es. Die Bush-Regierung hat den 11. September als Blankoscheck für diesen Irak-Krieg benutzt. Und wie die meisten Amerikaner glaube ich nicht, dass es damit gerechtfertigt ist, das Leben unserer Söhne und Töchter und das unschuldiger Bürger aufs Spiel zu setzen. Leider wird das aber wohl keine Rolle spielen.

… über die derzeitige Politik der Bush-Administration: Dieser Krieg gegen den Terrorismus ist extrem kompliziert. Würden die Leute nicht durch den Irak davon abgelenkt, würden sie merken, dass es unserer Wirtschaft im Moment sehr schlecht geht, dass die aktuellen Steuergesetze die Reichen bevorzugen und gerade die Bedürftigen im Lande am meisten darunter zu leiden haben. Das ist nicht das Land, das die Amerikaner wollen. All die Rückschritte in Sachen Umweltschutz – sie treiben ein Verwirrspiel.

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