Der Pop-Philosoph


Vom „wundervollen Leben“ hatte er lange Zeit die Schnauze voll. Drei Jahre Karrierefrust waren für den traurigen Shooting-Star des Jahres 1988 genug, um seine eigenen Regeln der Kunst zu finden: .Man muß sich permanent vergegenwärtigen, was man will und immer daran arbeiten. Das ist das Härteste an der ganzen Sache.“ Die alte Leier — ein Hit wie „Wonderful Life“ allein macht noch keinen Dauer-Star. Die Krise war unausweichlich, vom nihilistischen Abgrund (.Der kommerzielle Erfolg war ein Nichts.“) zur Seelenmassage frei nach Kant (.Der Weg ist das Ziel.“) brauchte Black viele schlaflose Nächte, um schließlich zu erkennen: .Die einzige Waffe, die ich habe, um mich gegen alles zu wehren, sind meine Lieder. Also fing ich wieder an zu schreiben.“ Mit doppeltem Erfolg. Eine neue LP voller wunderbarer Songs und dazu eine neue, fundierte Weltsicht: .Es gibt Leute im Geschäft, die sagen, ,Musik könnte eigentlich ein großartiger Industriezweig sein, wenn wir nur die Musiker loswerden könnten‘, und manchmal habe ich das seltsame Gefühl, die glauben das tatsächlich.“