Empfehlungen

Die 20 besten Filme für Quentin-Tarantino-Fans


Filmempfehlungen für alle, die Tarantino lieben. Ein paar bekanntere, ein paar Geheimtipps. Aus aller Welt und verschiedenen Jahrzehnten. Von Regisseuren, die Tarantinos Kino beeinflusst haben, und von solchen, die sich seit den 90ern an seiner Ästhetik und Erzählweise abgearbeitet haben – oder einfach Brüder im Geiste sind. Texte: Annett Scheffel und Chris Weiss.

Bang Boom Bang

PETER THORWARTH, Deutschland, 1999

„Knockin’ On Heaven’s Door“ und „Der Eisbär“ waren ehrenwerte deutsche Versuche, Tarantino nachzueifern, aber keiner machte es besser als der erste Spielfilm von Peter Thorwarth: Seine Gangsterballade über schräge Aushilfsganoven und liebenswerte Kiffer spielt in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet. Nie wieder war deutscher Film so Pop. Und so lustig.

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Go

DOUG LIMAN, USA, 1999

Die schwarze Kleinganoven-Komödie ist wie „Pulp Fiction“ – nur mit viel (mehr) Drogen und viel juveniler Energie. Doug Liman schuf mit „Go“ eine herrlich hyperaktive, impulsive Zeitkapsel für die kalifornische Rave-Jugend des ausgehenden Jahrtausends. Spaß macht das vor allem wegen der jungen, schlagfertigen Besetzung (zum Beispiel Katie Holmes in einer Anti-Joey-Rolle zu „Dawson’s Creek“- Hochzeiten), weirden Erzählsträngen (die telepathische Katze!) und dem passenden Soundtrack (Fatboy Slim, Air, Moby, No Doubt).

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„Kidnapping Stella“ auf Netflix: Entführungsthriller ohne Überraschungen

In China essen sie Hunde

LASSE SPANG OLSEN, Dänemark, 1999

Makabrer Humor und wortkarge Typen, die die unmöglichsten Dinger drehen: Der Film des gelernten Stuntmans Lasse Spang Olsen ist so etwas wie das dänische „Pulp Fiction“. Mit seiner zweiten Regiearbeit gelang ihm eine so schwarzhumorige Action-Komödie zwischen absurdem Theater und aberwitzigen Gewalt-Sequenzen, dass es für einen Moment danach aussah, als würde der dänische Film bald das bessere Hollywood-Kino.

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Memento

CHRISTOPHER NOLAN, USA, 2000

Weil Quentin Tarantino vorexerziert hat, dass man auch mit Filmen reüssieren kann, in denen die Erzählzeit nicht sklavisch linear voranschreitet, darf Christopher Nolan in seinem ersten wichtigen Film, der auf einer Kurzgeschichte seines Bruders Jonathan basiert, alle Zeitlinien auf den Kopf stellen und alles einmal komplett von hinten aufzäumen: Er erzählt seinen Neo-Noir-Thriller über die Rache-Tour eines Mannes, der ohne Kurzzeitgedächtnis den Mörder seiner Frau jagt, von hinten nach vorn – und krempelt damit das Genre formal komplett um. Genialer Kunstgriff!

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Amores Perros

ALEJANDRO IÑÁRRITU, Mexiko, 2000

Das Debüt des großen mexikanischen Stilisten Alejandro González Iñárritu ist ein herrlich raues Filmkunstwerk. In grobkörnigen Bildern und auf schmutzigen Straßen erzählt er in einer an „Pulp Fiction“ angelehnten Erzählweise, dreigeteilt und chronologisch vertauscht, von menschlichen Schicksalen in Mexico City. Wie Tarantino geht es auch ihm vor allem um die große Lust am Kino und seinen Geschichten – um die Vitalität des Filmhandwerks. Trotzdem geht Iñarritu weiter: Wo Tarantino nur das Kino ausdeutet, kommentiert er auch das Leben in der mexikanischen Gesellschaft.

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Battle Royale

KINJI FUKASAKU, Japan, 2000

Das ursprüngliche „Hunger Games“ über japanische SchülerInnen, die sich gegenseitig abschlachten müssen, ist laut eigenen Aussagen Tarantinos Lieblingsfilm des 21. Jahrtausends. Das in seiner Heimat kontrovers diskutierte und hierzulande zeitweise indizierte Alterswerk des japanischen Genregroßmeisters Kinji Fukasaku, der in den 70er-Jahren mit seinem Yakuza-Film „Battles Without Honor and Humanity“ die Vorlage für Tarantinos Killerhorden legte, ist eine bitterböse Gewaltoper mit Kultstatus.

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Spring Breakers

HARMONY KORINE, USA, 2013

Die krasse, provokante Coming-of-Age-Variation von Harmony Korine (er schrieb auch das Drehbuch zu Larry Clarks „Kids“) ist nur auf den ersten Blick ein Film über hemmungslosen Drogenkonsum, nackte Körper in Florida, laute Musik und schnellen Sex. Wer will, kann hier sogar so etwas wie ein Meisterwerk des sozialkritischen Kinos erkennen. Vor allem aber ist Korine wie Tarantino ein brillanter, antilinearer Erzähler. Seine Story über vier skrupellose Beach Bunnys ist so herrlich zerfasert, dass sie auch als Kommentar auf die hirnlose Redundanz der sexualisierten College-Kultur funktioniert.

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Tatort: Im Schmerz geboren

FLORIAN SCHWARZ, Deutschland, 2014

Ein Tarantino-Western in Wiesbaden: Alles beginnt mit drei toten Gangstern, die auf einem verlassenen Bahnhof im Hessischen unter mysteriösen Umständen hingerichtet wurden – auf einem Überwachungsvideo der Tat sieht man sie filmreif im Kugelhagel zucken. Dieser irre Fall von „Tatort“-Kommissar Murot (Ulrich Tukur) zeigt, dass auch ein öffentlich-rechtlicher Krimi großes Kino sein kann. Florian Schwarz inszeniert ein opulentes, selbstreferenzielles Schnellfeuer-Theater, in dem es genauso viele Filmzitate wie Tote gibt: Das Blut spritzt wie bei Tarantino, geliebt wird in einer Ménage-à-trois, wie bei Truffaut, und das große Shootout am Ende ist eine Hommage an den Westernklassiker „High Noon“.

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A Girl Walks Home Alone At Night

ANA LILY AMIRPOUR, USA, 2014

Der feministische Vampir-Film der iranisch-amerikanischen Regisseurin Ana Lily Amirpour ist ein Muss für alle Genre-Fans. Ihre Hauptfigur schleicht unter einem Tschador männermordend durch eine Geisterstadt namens Bad City. Eine bissige Superheldin als Metapher für die unterdrückte Stärke iranischer Frauen. Und eine in schönster Tarantino’scher Langsamkeit und tollen Schwarzweißbildern abgefilmte Tochter der rachelüsternen „Black Mamba“.

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Bad Times At The El Royale

DREW GODDARD, USA, 2018

Eine wahnwitzige Blutnacht in einem Casino-Motel an der Grenze von Kalifornien und Nevada. Mit Chris Hemsworth als Sektenführer und Hippiemörder. In Goddards bösem Retro-Thriller sind die Figuren so mysteriös wie hinterhältig, die Gewaltausbrüche so überraschend und der Soundtrack mit 60s-Pop so knackig, dass man gar nicht anders kann, als an Tarantino zu denken. Erzählt wird aus immer neuen Perspektiven, aus denen sich die Handlung wie ein Puzzle zusammensetzt. Und wie in „Once Upon A Time In … Hollywood“ ist „El Royale“ ein kleines Panoptikum eines Amerikas des Jahres 1969.

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Quentin Tarantinos neunter Film „Once Upon A Time… In Hollywood“ läuft seit dem 15. August 2019 in den deutschen Kinos.