Jahresrückblick

Die 50 besten Alben des Jahres 2021: Plätze 10-1


Wir haben unsere Platten des Jahres gewählt. Hier, im Finale, die Plätze 10-1, mit Japanese Breakfast, International Music und, natürlich, Little Simz. Gönnt Euch!

5. Isolation Berlin – GEHEIMNIS (Staatsakt/H’Art, VÖ: 08.10.)

Spotify Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Wie stets erzählt die Band hier vom Nachteil, geboren zu sein. Doch diesmal tut sie das noch schonungsloser. Manchmal liest man daraus eine Art Todessehnsucht: „Ich muss geh’n / Hörst du den Fluss? / Das Rauschen ruft nach mir / Und führt mich davon / Ins große, weite Meer“, heißt es etwa in „Klage einer Sünderin“. Vor allem in musikalischen Belangen haben sich die Dinge geändert. Erstmalig unterzogen Isolation Berlin ihrem Sound einer Reform: Das ist kein klassisches Gitarrenalbum. Streicher spielen eine tragende Rolle und verzieren die Stücke zu anmutigen und manchmal seltsam-verspielten Gebilden. Jene Lieder scheinen ein Leben nachzuzeichnen: Eine von Mobbing geprägte Jugend, Rausch und Rückzug zählen zu den Stationen. Zum Schluss steht ein Greis mit Gitarre in der Hand vor leerem Saal; Tobias Bamborschke schrieb „Enfant Perdu“, als die Band davor war, zu implodieren. Zu unser aller Glück kam es anders. (Martin Schüler)

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

4. Sault – 9 (Forever Living Originals, VÖ: 25.06.)

Die erste Minute des neuen Sault-Albums gehört einer Frage, die uns alle angeht und die wir uns in vielen Beziehungen und unter wechselnden gesellschaftlichen Verhältnissen schon mal gestellt haben: „How about, ha ha ha ha / How about the love?“ Die Antwort gibt die ja nur noch semi-anonyme Band aus dem Zentrum der britischen Popmusik acht Sekunden lang mit einem knarzenden, übersteuerten Bassmotiv, eine Liebeserklärung an den Funk und die Rave-Basements unserer Erinnerung. NINE folgt der bandeigenen Zählweise, Sault haben wieder Streichhölzer aufs Cover gestellt wie bei ihren ersten beiden Alben 2019, die zehn Stücke bilden eine intensive Dokumentation über das Growing Up in London, ein harsches Afrobigbeatpanorama, in das Playground-Chants, R’n’B-Zeitgeistigkeit und eher traditionelle Soul-Balladen im Cleo-Sol-Stil fallen dürfen. „Trap Life“ ist kein Trap-Track, sondern eine polyrhythmische Freedom Party mit Anschluss an ein Kinder-Kasperletheater: „La-lalalala-la“. Brutal schöner Mix. (Frank Sawatzki)

Sault hatten ihr neues Album lediglich für 99 Tage zum Stream bereitgestellt.

Spotify Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.