Die Konzerte des Jahres


17 Jahre nach ihrer Trennung ernteten The Stone Roses endlich den Erfolg, der ihnen in den 80ern und 90ern verwehrt geblieben war. Die 220.000 Tickets für ihre drei Homecoming-Shows im Heaton Park ihrer Heimatstadt Manchester um den Monatswechsel Juni/Juli waren in gut einer Stunde ausverkauft. Ein geschichtsträchtiger Triumph, der vom mysteriösen Tod eines 22-jährigen Konzertbesuchers überschattet wurde.

Was passieren kann, wenn sich ein Spaß verselbstständigt: Aus einer Laune heraus begannen Jay-Z und Kanye West auf ihrer Tour zum gemeinsamen Album Watch The Throne, den Klopfer „Niggas In Paris“ immer öfter zu spielen. In Miami waren’s fünf-, in Chicago schon achtmal. Und wo sonst hätte diese Entwicklung ihren Höhepunkt erleben können außer in Paris. Im dortigen Palais Omnisports de Paris-Bercy boten die beiden den Song am 18. Juni ganze zwölfmal – zur anhaltenden Begeisterung des Publikums.

Tänzerinnen stürzten sich in Fleischwölfe, Lady Gaga ließ sich von einem gigantischen Unterleib gebären, ritt auf einem mechanischen Pferd durch die Halle und roch an den Achseln ihrer Fans. Das war sie – die größte Popshow des Jahres. Hier ein Bild vom Konzert am 7. Juni in der Vector Arena in Auckland, New Zealand.

Als ob Deichkind noch einen Durchbruch gebraucht hätten: 2012 war ihr Jahr. Erstmals standen sie mit Album und Single in den Top Ten, Platz zwei für Befehl von ganz unten, Platz sechs für „Leider geil“. Ihre durchgeknallte Tour durch die ganz großen Hallen, wie hier die Dortmunder Westfalenhalle 1, geriet zur verdienten Siegesfeier. Und dann rollte auch noch jemand das Fass rein…

Ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen hätte geben müssen: Soap & Skin am 12. Februar in der Berliner Volksbühne. Ein schauriges wie wunderschönes Konzert, eine intensive Ganzkörpererfahrung.

Kein „Karma Police“, kein „Street Spirit“, kein „Knives Out“ und natürlich auch kein „Creep“. Bei ihren beiden Open-Air-Konzerten Ende September (ja, es war nicht warm) in der Berliner Wuhlheide verwöhnten Radiohead vor allem Hardcore-Fans mit Raritäten wie „Supercollider“ und „The Daily Mail“.