Die Menge macht’s


Das Crowdfunding sprang in diesem Jahr noch öfter ein, wo die Musikindustrie den Hahn zudrehte.

Crowdfunding erlebte 2012 sein bislang erfolgreichstes Jahr. Schätzungen Brancheninsidern zufolge wurden auf weltweit über 530 Crowdfunding-Plattformen insgesamt rund 2,8 Milliarden Dollar investiert, doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die Konzepte ähneln sich: Enthusiasten schießen Geld in Projekte, beispielsweise die ihrer Lieblingsbands, und erhalten im Gegenzug exklusive Leistungen von signierten Alben bis hin zum Privatkonzert. Neben vielen Amateurkünstlern versuchten 2012 mehr etablierte Musiker, das Modell für sich zu nutzen. Unter anderem finanzierten so Ben Folds Five, The Blood Arm und H-Blockx ihre neuen Alben. Besonders erfolgreich war Ex-Dresden-Doll Amanda Palmer mit ihrem Aufruf bei „Kickstarter“. Statt der geforderten 100.000 Dollar investierten Fans in das Album Theatre Is Evil fast 1,2 Millionen Dollar. Weniger glücklich war Palmers nächster Schritt: Über ihre Homepage rief sie Musiker dazu auf, sie auf ihrer US-Tour als Streicher und Bläser zu unterstützen. Ohne Gage allerdings, die könne sie sich nicht leisten. Die Folge: ein beispielloser Shitstorm.