Die unendliche Geschichte vom Pferd – Reloaded


Hey, ich hab echt keine Zeit. Es pressiert, wie man in Bayern sagt, aber das interessiert eh wieder keinen, was man in Bayern sagt. In knapp 16 Stunden heiratet – wen’s interessiert – meine Schwester, und als designierter Disc Jockey des Events habe ich jetzt weiß Gott ein paar wichtigere Sachen um die Ohren, als Ihnen hier einen vom Pferd zu erzählen, Sie verstehen.

Aber eines muss ich jetzt doch loswerden, weil es mich gruselt. In „meinem“ Viertel, wo ich wohne, geht etwas Seltsames vor sich und ich weiß nicht recht… ich fürchte es ist… es ist… THE INVASION OF THE HAIRDO-SNATCHERS! Sie sind da. Sie sind unter uns. Sie haben bei mir unten um die Ecke eine Filiale ihrer deutschlandweit operierenden Organisation eröffnet. Der Laden ist voll mit Frauen mit diesen flossigen Fizzelfrisuren, die man jetzt immer mehr sieht, diese eckigen, komischen Frisuren. Und diese Frauen tun den ganzen Tag nichts anderes als anderen Frauen diese komischen flossigen Frisuren zu machen. Frauen mit ganz normalen Frisuren gehen an dem Laden entlang, bleiben hängen -ich habe es selbst gesehen! -.gehen rein. Und kommen wieder raus und sind EINE VON IHNEN! Seit Tagen schon waren die Wächterinnen vor dem Laden postiert gewesen, mit so Marktforschungsunterlagen. Wahrscheinlich ist jede Frau im Viertel schon in ihrer Liste erfasst. Und die Hairdo-Snatchers werden nicht ruhen, bevor sie nicht alle haben. Bevor alle Frauen in ganz Haidhausen, in ganz München, im ganzen Land aussehen wie… NENA! It’s seriously Stepfordian.

So. Und dann möchte ich jetzt noch wissen, ob jemand diese Peinlichkeit toppen kann. Folgendes: Vor Zeiten wohnte zur Zwischenmiete in meiner für drei Monate ungenutzten Wohnung ein mir über zwei Ecken bekannter Scherzkeks. Dass es sich bei dem Mann um einen Scherzkeks handelte, wurde mir letztgültig klar, als ich die Betreffzeile las, mit der er seinerzeit die Zahlung der Miete auf dem Überweisungsformularversah. Lang ist das her und lang verqessen war die Zeile. Bis ich gestern einen Brief vom Steuerberater erhielt, in dem dieser mich in einem selbst für einen Steuerberaterbrief merklich kühlen Ton bat, ihm zur Erleichterung seiner Arbeit ein paar Informationen zu schenken. Es gebe da ein paar Eingänge auf meinem Konto, die er „nicht eindeutig zuordnen“ könne. Was haben wir gelacht über Position 4: „2 Thaigirls und 1 Beutel Koks –1.500Euro“. Ich möchte auf diesem Wege den Beamten grüßen, der meine Akte bei der Rasterfahndung betreut. Hallo!