Duels vs. The Rifles


Die beiden besten britischen Newcomer des Monats spielen nicht den gleichen Stil, qualitativ aber in der gleichen Liga. Eine Gegenüberstellung.

Gegründet: 2002 in Leeds 1. Auftritt: 2003 in einer Bingo-Halle in einem Arbeiterviertel von Leeds Durchbruch: Auftritt im Vorprogramm der Kaiser Chiefs in der Manchester Academy Produzent: James Ford (Mystery Jets, Test leides) Beeinflußt von: Hermann Hesses „Steppenwolf“, The Pretty Things, Pulp, Suede Selbsteinschätzung: „Popmusik mit einem dunklen Herz.“ Während die Initialzündung bei den Rifles eines der größten Rockkonzerte der britischen Musikgeschichte war, ließ die zukünftigen Mitglieder der Duels ausgerechnet ein völliges Fehlen von Live-Musik zu Instrumenten greifen. „Ich bin mit meinem Bruder auf einer Mini-Insel aufgewachsen“, erzählt Gitarrist Jim Foulger. „Wenn wir Musik live sehen wollten, mußten wir selbst welche machen. Als ich dann zum ersten Mal beim Reading-Festival all die Leute gesehen hab, die aufwiesen geschlafen haben, die ganze Nacht gelacht und dabei den Sternenhimmel angeschaut haben, wußte ich, daß dieser Wahnsinn genau mein Ding war.“ Dann aber kam der erste Auftritt: „Wir mußten unser Equipment überfeuchte Matratzen in düsteren Gassen schleppen und dann in einer komischen Halle spielen. Nach der Hälfte des Konzerts hat Jon [Foulger, Sänger der Duels und Jims Bruder, Anm.d.R.j schwarze und weiße Luftballons gefunden, auf die der Name ,Kev‘ gedruckt war. Er hat ‚Kev‘ zwei Songs gewidmet, dann hat das Publikum die Ballons zerstört. Der Besitzer hat uns nach der Show erklärt, daß am Abend vorher eine Beerdigung für einen ,Kev‘ stattgefunden hatte. Nun. wir wollten eh gerade gehen. „Die Duels ließen sich durch dieses Erlebnis nicht abschrecken und zählen nun zu den hoffnungsvollsten Newcomern von 2006. Duels the bright lights and what t should have learned IV2] Gegründet: 2003 in Walthamstow. London 1. Auftritt: Im Januar 2004 im Bull 8t Gate, Kentish Town, London Durchbruch: Tournee im Vorprogramm der Subways Produzent: Ian Broudie (The Coral, The Fall, The Subways) Beeinflußt von: The Clash, The Libertines, The Jam Selbsteinschätzung: „British Rock’n’Roll“, „Songs über alltägliche Ereignisse.“ „Der Auftritt von Oasis bei Knebworth im August 1996 hat mein Leben verändert“, sagt The-Rifles-Gitarrist Luke Crowther. „In diesem Augenblick wußte ich, daß ich in einer Band spielen wollte.“ Sänger Joel Stoker: „So groß wie Oasis allerdings müssen The Rifles gar nicht werden – wir sind im Augenblick ganz zufrieden.“ Warum auch nicht? Alan McGee hat die Band schon mehrmals gelobt, der BBC-Moderator Zane Löwe bezeichnete ihr Debüt NO love lost als „the hottest recordin the world“. In den Schoß gefallen allerdings ist dem Quartett aus Walthamstow im Nordosten von London (bekannt durch die Hunde-Rennbahn auf dem Cover von Blurs PARKLIFE) der Erfolg nicht. „Wirproben vier bis fünf Stunden am Tag“, erzählt Stoker. Jan Broudie benutzt im Studio nicht viele Effekte -da mußman gut spielen. Er sucht lange nach dem perfekten Gitarren- und Drum-Sound.Wenn er ihn aber gefunden hat, mußt du dann selbst alles richtig machen. „The Rifles – benannt nach dem „innovativsten Regiment der britischen Armee“ (Eigeneinschätzung des Militärs) – spielen erstklassigen Mod-Pop mit so großartigen Gitarrenparts, daß dem Quartett bereits ein mehrseitiges Feature im englischen Fachmagazin „Guitar (&. Bass)“ gewidmet wurde. Ihr Sänger klingt wie Billy Bragg, die Hooklines sind eingängig, die Arrangements einfallsreich -The Rifles sind eine Band mit großem Potential. The Rifles no love lost [Right Hook/Red Ink/RoughTrade]