Duran Duran


„Im Jahr 1982 das Londoner Hammersmith Odeon. 1983 die Wembley Arena Und 84 der Madison Square Garden in New York“ – so planten John Taylor und Nick Rhodes vor Jahren in einem Birminghamer Pub ihre Karriere. Ein kalkulierter Traum, der sich Schritt für Schritt bewahrheiten sollte.

1984 enterten sie denn auch, wie vorausgesehen, den Show-Tempel im Herzen von New York – knallvoll mit fast 20000 Kids; Coke schlurfend und Popcorn zwischen den Milchzähnen krachend. Klar, daß sie sich wenig scherten um Pnnce Charles & The City Beat Band, die als Anheizer einen guten Job machten. Des Prinzen stakkatohafte Ansage „Are You ready for Duran Duran?“ versank in ekstatischem Gekreische. Enthusiasmus wie zu Beatles-Zeiten.

„Wir könnten auf die Bühne gehen und einen Furz ablassen, der Erfolg wäre nicht geringer“, meint Gitarrist Andy Taylor (22) nach dem Konzert. In der Tat: DD ist kein Musik-Erlebnis, keine klangliche Offenbarung: DD ist pures Show-Business. Nicht der Sound zählt, sondern die Gesten, die Videos, die Bühnen-Action.

Allen fünf DDs voran ist es Simon Le Bon. der dieses Geschäft am besten versteht. Einst Provmz-Mime. heute das Sex Symbol Nummer 1, ist er es der den kleinen Mädchen zu nassen Höschen verhilft. Jede kleinste Bewegung, jedes Fingerschnippen, jede Tanz-Pirouette werden mit einem quietschenden Beifallsorkan der „Durannies“ (Fans) belohnt. Als er zu einem schmalen Mundharmonika-Solo anpustet, tobt der Saal.

„Vor einem Jahr hatten wir in USA nicht mal Eier verkaufen können“. witzelt Andy Taylor. Heute bestimmen die fünf durchgestylten Aufsteiger die Preise Nicht für Handelseier. sondern für Pop made by Video. Video machte sie berühmt, Video ist Bestandteil ihrer Show Gigantisch oi‘.irheint Simon aul ei ner Simultan I einwand über der Bühne. „Is Ihere Something I Should Know“ ein Blumenmeer prasselt auf ihn herab. „Rio“.“.Hungry Like A Wolf“, „Planet Earth“ , „Girls On Film“, „New Moon On Monday“ und „Union Of The Sna ke“ werden routiniert abgespult. Musik und Sound eher mager, dafür aufwendig ins Bild gesetzt. Im Hintergrund ein pompöser griechischer Säulen-Eingang, davor eine Synthiburg, eine Percussion-Bastion und das riesige Spielfeld für die Stars. Duran Duran – zweifellos ein Phänomen, wenn auch nicht unbedingt ein musikalisches.