Eisi Gulp


Wer zu Eisi Gulps Show nur geht, um zu lachen, der hat nicht viel zu lachen. Dafür ist der Humor des Münchner Clowns, Entertainers, Pantomimen, Tänzers – von allem etwas – zu beißend. Harmlose Allerweltsspäße, billigen Klamauk überläßt er lieber anderen. Stattdessen stürzt er sich bei einer Nummer in US-Army-Kluft wie ein Kamikaze-Flieger vom Hochrad aus luftiger Höhe ins Publikum, landet Millimetor vor der ersten Reihe und brüllt seine Gäste wie ein Armeespieß zusammen halb auf amerikanisch, halb auf bayerisch. Die letzten Lacher kommen nur noch aus Verlegenheit.

Einem breiten Publikum ist er allerdings erst jetzt in einer anderen Rolle bekanntgeworden, der des Eintänzers aus der ZDF-Breakdance-Serie. Auslöser war das große Echo auf die gelegentlichen Breakdance-Einlagen, die Gulp in die von ihm moderierte TV-Sendung „Live aus dem Alabama“ (Bayern III) einstreute. Jetzt kann er 16 Wochen lang, jeweils samstags, mittwochs und freitags, zeigen, wo er das Tanzen gelernt hat: in New York.

Schließlich hat Eisi Gulp, der eigentlich Werner Eisenrieder heißt, aber seit der Schulzeit seinen Spitznamen weg hat, eine jahrelange Ausbildung hinter sich, die ihn durch Ballett-, Jazz- und Modern-Dance-Schulen genauso führte wie durch die Fußgängerzonen der Innenstädte, längst bevor die Breakdance-Manie nach Europa schwappte. Allerdings befürchtete er schon, zu sehr auf dieses Image festgelegt zu werden (außer der TV-Serie hat er noch ein Buch zum Thema geschrieben und eine Platte aufgenommen).

Das Hauptgewicht liegt für ihn nämlich auf den Solo-Shows, die er Abend für Abend, begleitet von dem Musiker Jan Zelinka. auf die Bühnenbretter legt. Da wird aus dem Kung Fu-Kämpfer, der mit dem Feuer spielt, ein Zauberer, der sich Kaninchen aus dem Hosenschlitz zaubert – oder ein nach Indien geflüchteter Späthippie, der pantomimisch seine liebe Not damit hat, daß Dope dort noch nicht mit Brühwürfeln und Henna verschnitten wird: „Mei Liaba, bin i hoit wieda zua!“

Je absurder, desto besser, sagt Gulp, dessen Qualitäten inzwischen auch beim Film gefragt sind. So flimmerte sein Spielfilm-Debüt „Einer der Vermißten“ gerade über die Bildschirme, eine Kino-Komödie ist in der Mache, und die „German Christmas Show“ stellt sogar den deutschen Beitrag für die „Rose von Montreux“. Der Terminkalender ist voll – Eisi Gulp hat gut lachen…