ESC ohne Joost Klein: Niederlande hat nach Ausschluss Beschwerde eingereicht


Nach einem Vorfall zwischen dem Künstler und einer Kamerafrau wurde Klein vom Wettbewerb disqualifiziert. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

Stunden vor dem Finale des Eurovision Song Contests am Samstag (11. Mai) wurde es offiziell: Joost Klein durfte seinen Song „Europapa“ nicht mehr auf der Bühne in Malmö präsentieren. Damit wurden aus 26 Teilnehmenden nur noch 25 Kandidat:innen. Die Polizei ermittle gegen den niederländischen Sänger, eine Kamerafrau des ESC-Produktionsteams soll Klein angezeigt haben. Grund dafür sei eine Auseinandersetzung, die sich nach dem zweiten Halbfinale am Donnerstag (9. Mai) ereignete.

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Nun reagiert der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) auf den Ausschluss. Der Sender Avrotros hat bekannt gegeben, „starke Einwände“ gegen die Disqualifizierung zu haben.

Strafe sei unverhältnismäßig

Wie nun bekannt wurde, hat der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) eine offizielle Beschwerde bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) eingereicht. Der Einspruch soll die EBU noch vor dem Start des Finales am Samstag (11. Mai) um 21 Uhr erhalten haben. An dem Schreiben habe sich auch der niederländische Sender Avrotros beteiligt. Verantwortliche des Senders teilten am Sonntag (12. Mai) ein Statement bei Instagram. Dies lässt verlauten: „Nach dem Auftritt am vergangenen Donnerstag kam es zu einem Vorfall. Entgegen klar getroffener Vereinbarungen wurde Joost gefilmt, als er gerade von der Bühne kam und in den Greenroom eilen musste. In diesem Moment gab Joost wiederholt zu verstehen, dass er nicht gefilmt werden wollte. Dies wurde nicht respektiert. Dies führte zu einer bedrohlichen Bewegung von Joost in Richtung Kamera. Joost berührte die Kamerafrau nicht. Dieser Vorfall wurde gemeldet, gefolgt von einer Untersuchung durch die EBU und die Polizei. Gestern und heute haben wir uns ausführlich mit der EBU beraten und mehrere Lösungen vorgeschlagen. Dennoch hat die EBU beschlossen, Joost Klein zu disqualifizieren. Avrotros findet die Strafe sehr hoch und unverhältnismäßig. Wir stehen für anständiges Verhalten – darüber darf es kein Missverständnis geben –, aber unserer Meinung nach steht eine Disqualifikation in keinem Verhältnis zu diesem Vorfall. Wir sind sehr enttäuscht und verärgert für die Millionen Fans, die sich so auf den heutigen Abend gefreut haben. Was Joost in den Niederlanden und Europa gebracht hat, hätte nicht so enden dürfen.“

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Damit wurde offiziell bestätigt, dass die Gerüchte um eine Auseinandersetzung zwischen Klein und einem Teammitglied stimmen. Ebenfalls ist aus dem Post zu entnehmen, dass die Disqualifizierung wohl nichts mit anderen Teilnehmer:innen des Wettbewerbes zu tun hat. Zuvor ist Klein nämlich durch seine Ablehnung gegenüber der israelischen Teilnehmerin Eden Golan aufgefallen. Bei einer Pressekonferenz forderte er sie dazu auf, Stellung dazu zu beziehen, dass sie eventuell Gefahr in den Contest bringen könne. Während die 20-Jährige sprach, zog er sich die niederländische Flagge über den Kopf und verdeckte sein Gesicht damit komplett.