Fish


Schotten sind keineswegs geizig. Allen Vorurteilen zum Trotz lüftete das ehemalige Oberhaupt von Marillion seinen feschen Kilt und zum Vorschein kam ein wortreicher Juror, der nicht mit Kritik geizte. Was für seinesgleichen der Whiskey ist für ihn, als Sänger, naturgemäß der Gesang der jeweiligen Interpreten — das Kriterium, das Qualität von Dutzendware scheidet: MC 900 FT Jesus: „Eine gelungene Überraschung. Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß ich jemals auf Rap abfahren würde, doch allein dieser durch und durch geile Gesang als Sahnehäubchen auf die Jazz-Funk-Torte macht mich an.‘ (4) Luka Bloom: „Zuviel Geklimpere auf der Akustik-Klampfe, so als ob er Cat Stevens wieder auferstehen lassen wollte. Wenn überhaupt, zieht man sich so was am besten zu spater Stunde rein.‘ (3) Les Negresses Vertes: „Vor allem die offensichtlich arabischen und spanischen Einflüsse haben’s mir gleich angetan. Eine stimmige Produktion. Ich wünschte nur, ich konnte den französischen Gesang verstehen.‘ (4) NoN aRt ArT: „Da schrubbt einer seine Gitarre aber ganz ordentlich. Erinnert mich so ein bißchen an den Pop der späten 70er Jahre. Nur der Sänger raubt mir schon nach wenigen Songs den letzten Nerv.“ (3) John O’Kane: „Eine begnadete Stimme und eine hörenswerte Produktion, die allerdings weit bessere Songs verdient hätten. Ein Billy Ocean oder Joe Cocker sind ihm in dem Punkt noch um Längen voraus.‘ (3) American Music Club: ‚Ziemlich launische Rock-Musik, die nicht so recht auf den Punkt kommt. Zudem ist der Gesang allenfalls Durchschnitt. Bands wie Blue Nile oder Deacon Blue ziehe ich jedenfalls vor.“ (3) The Levellers: „Eine absolut astreine Vorstellung, die mich bisweilen an die Pogues erinnert, allerdings weit raffinierter inszeniert, und einem Sound, der wie die Faust aufs Ohr paßt. Die Band muß man unbedingt im Auge und Ohr behalten.‘ (5) The Family Stand: „Überdurchschnittliche Rock-Songs, die in erster Linie von den klassischen Arrangements und der starken Stimme leben. Nicht von schlechten Eltern.‘ (4)

6: Phänomenal; 5 : sehr gut; 4: gut; 3: nicht übel; 2: lau; 1: mies. Der Durchschnitt ergibt sich wie folgt: Die Punkte werden addiert und durch die Anzahl der Kritiker geteilt. Bei gleicher Punktzahl entscheiden die höchsten Einzelwertungen über die Plazierung.