Foo Fighters


Mehr Rock geht nicht: Dave Grohl auf dem Weg zum Bandscheibenvorfall.

Hat sich der Autor dieser Spalten erst einmal gebührend der Ignoranz geschämt, mit der er die Foo Fighters noch vor dem 3. Juli 2003 bedacht hat, wird er mit leuchtenden Augen von seiner Bekehrung erzählen: Genau 21:40 Uhr war es, als die von Blitzlichtgewitter zerissene Dunkelheit mit dem brachialen Riff von „All My Life“ erzitterte und im ausverkauften Hammerstein Ballroom ein manisches Set begann, das „weniger Greatest Hits- als vielmehr Box-Set-Charakter“ haben sollte, wie Dave Grohl gut gelaunt verkündete. Kein „Big Me“ stand also auf dem Programm, sondern Raritäten wie „For All The Cows“ und „Disenchanted Lullabye“, die aus purem Spaß an der Spielfreude noch kurz vor knapp per Hand in die gedruckte Setlist eingefügt worden waren. Schnappte Grohls heisere Stimme bei großartigen Hymnen wie „Breakout“, „My Hero“ und „This Is A Call“ über, bekam er lautstark Unterstützung von einem jungen, aufgekratzten „Bridge & Tunnel“-Publikum aus New Jersey und Brooklyn, das es auf keinem der drei Balkone lange auf den Sitzen hielt. Höhepunkt des Abends war zweifelsohne die „extended version“ von „Stacked Actors“: Minuten lang schraubte Grohl das Energielevel mit ein paar der monumentalsten abgedämpften Powerriffs aller Zeiten nach oben und sank schließlich in die Knie, um in allerlei Verrenkungen die Gitarre am Boden zu bearbeiten, bis ein bärtiger Roadie hinter den Verstärkertürmen auftauchte, um diesen großen Moment fotografisch festzuhalten. Bei aller Trauer um Cobain – es wäre eine Schande gewesen, hätte dieser Mann sein Leben lang im Schatten eines Drumkits verbracht.

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