Front Line Assembly


Wir stehen an vorderster Front, genau dort, wo das Leben spielt“, urteilt Bill Leeb über seine Band. „Front Line Assembly ist der perfekte Bandname, der im Prinzip alles sagt.“ Genau wie ‚Millennium‘, das neue Album, auf dem das High-Tech-Duo Electronic Body Music, Tekkno, Rap und Metal kongenial miteinander verknüpft. „Wir verarbeiten all unsere Einflüsse auf sehr komplexe Art, indem wir manchmal bis zu achtzig verschiedene Tonspuren übereinanderschichten. Geschlagene 18 Monate haben wir uns dafür im Studio vergraben. So lange wie noch nie“. In dieser Zeit produzierte Leeb zusammen mit Frontline-Kollege Rhys Fulber neben ‚Millenium‘ sogar noch ein zweites Album. Die Songs dieses Zweitwerks werden aber wahrscheinlich nie veröffentlicht, „weil sie unseren Ansprüchen nicht genügen und einfach nicht originell genug sind.“ Originalität heißt im Falle von Front Line Assembly auch, möglichst den besten Sound zu nutzen. Und das hat bekanntlich seinen Preis. „Die Aufnahmesessions sind meist sehr kostspielig, weil wir stets die modernsten Computer einsetzen. Wir machen schließlich keine Tekkno-Scheiben. Die könnte man nämlich auch in einem Schlafzimmer aufnehmen“. Überhaupt will Bill Leeb mit der Dance-Szene nichts zu tun haben. Front Line Assembly sei mehr ein Electronic Industrial Act, der mit dem neuen Album auch die Metalfans ansprechen möchte. Mehr mit Metal als mit Dance hat auch das Konzertgebaren des Duos gemein. Im Gegensatz zu zahllosen anderen Computer-Künstlern spielen Leeb und Füller auch live, begleitet von einem „echten“ Schlagzeuger und einem Gitarristen. An einen ihrer Auftritte hat die Band ganz besonders gute Erinnerungen. „Bei unserem allerersten Gig in Kopenhagen hat Rhys seine spätere Frau kennengelernt. Ist das nicht wahnsinnig?“