Getanzt wird im Kopf


Ich kann nicht erklären, wie ich diese Tracks gemacht habe“, behauptet Darren Cunningham alias Actress über sein neues Album R.I.P.: „Ich bin nur ein Instrument.“ Bei seinem manchmal spröde wirkenden Techno geht es nicht darum, dass er tanzbar ist, sondern im Kopf etwas bewegt. Damit gibt er einem Genre, das im UK fast ausschließlich für den Dancefloor produziert wird, ein neues Gesicht. Vorbild für Cunningham, der eine mögliche Karriere als Fußballprofi beim Erstligisten West Bromwich aufgrund einer Verletzung früh aufgeben musste, sind die progressiven Houseentwürfe der Detroit-Legende Theo Parrish. Dessen Launenhaftigkeit ist in seiner Musik sehr präsent. Dass Actress inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, verdankt er unter anderem Damon Albarn. Der nahm ihn nicht nur im vergangenen Sommer mit in den Kongo, um dort an dem Album seines Projektes DRC Music zu arbeiten (ME 11/11), sondern veröffentlichte auf seinem Label Honest Jon’s vor R.I.P. auch schon den Vorgänger Splazsh, der 2010 auf vielen Bestenlisten weit vorne landete. ch

Albumkritik S. 75