Glasvegas, Hamburg, Molotow


NMBs "beste neue Band der Welt" bleibt zum Dcutschland-Einstand etwas blass.

Der Weg zum Club: Überall versperren rnoppelige Michelm-Männchen und sternhagelvolle Teens das Weiterkommen. Sie kommen vom Volksfestplatz, der Mini-Variante des Versprechens einer besseren Welt, in der alles leuchtet und glitzert und noch nie jemand etwas von CEZ-Beauftragten, Überziehungszinsen oder Inka Bause gehört hat. In Amerika haben sie aus diesem Versprechen eine ganze Stadt gebaut, on Rock’n‘ Roll. Dassdie Leuchtreklame behauptet“ Ich war noch niemals in New York“ irritiert nur kurz. Das ist nicht das Ziel – wir wollen zu Glasvegas, da waren wir noch nie.

Die Idee hatten andere auch. Obwohl das Debüt der Schotten erst im Januar offiziell erscheint, ist es drinnen gestopft voll. Dem Hype sei Dank.

Die Techniker vertreiben sich die Zelt, indem sie die Nebelmaschine ausführlichen Belastungstests unterziehen. „Die sehen eh’scheiße aus“, sagt die Vorderfrau, als ihr Freund bedauert, dass kein Vorrücken mehr möglich ist. Man kann das weder dementieren noch bestätigen, da die vier Musiker gefühlte 1,19 m klein sind-einzig die Haartollen ragen wie Berggipfel aus dem Nebel hervor.

Sie beginnen das Konzert mit „Flowers & FootballTops“, dem ersten Song des Albums. Die Texte können bereits erstaunlich viele mitsingen. Und stecken damit Leonkingjared Followil in die Tasche, derGlasvegas zwar superfindet, aber“fe/n Wort versteht uon dem, was james Allan singt .

Selber versteht man nicht, warum alle voneinanderabkupfern.wasdie Plattenfirma schreibt, nämlich die These, Ciasvegas atmeten 50s Rock, Doo Wop und Rockabilly. Sie atmen doch viel mehr die 80er. Ultravox und The Jesus and Mary Chain. DasTheatralische, Verhallte, Keyboard-Lastige, den Gesang. Diese Band gibt es nicht in der abgespeckten Version. Das gilt für Songtitel der Marke „Its My Own Cheating Heart That Makes Me Cry“ wie für die Single,.Daddy’sCone“, kurz: für allezehn Stücke des Debüts, auch das prollige „Co Square Co“. Doch trotzderganzen Emphase, mit derjames Allan singt, trotz des Bombast-Halls, trotz Nebel und big sound -s o richtig wollen die Clitzerfunken nicht überspringen. Zu einförmig ist der Gesang. Zu vorhersehbarnach drei, vier Stücken-die Dramaturgie. Letztlich bleibt der Eindruck, den die Band mit ihrem ersten, kurzen Auftritt in Deutschland hinterlässt, etwas blass. „Die beste neue Rock’n’Roll Band der Welt“ (NME)? Hatte vermutlich gerade in New York zu tun.

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