Hotel Kali: Kosmischer Rock mit Einflüssen aus Berlin und Kolkata


Die Band Hotel Kali entstand durch ein interkulturelles Austauschprogramm in Kolkata. Jetzt veröffentlicht die indisch-deutsche Gruppe ihr erstes gemeinsames Video und kündigt gleichzeitig ihr selbstbetiteltes Debütalbum an.

Alles begann mit einem Residenzprogramm im indischen Kolkata. Die Berliner Musikerin Theresa Stroetges (bekannt unter ihrem Solo-Projekt Golden Diskó Ship und als Mitglied der Experimental-Pop-Band Soft Grid) flog für einen zweimonatigen Austausch nach Kolkata in Westbengalen. Dort formte sich die vierköpfige Band Hotel Kali — zusammen mit Kontrabassist Debjit Mahalanobis, Synth-Spieler Varun Desai und Songwriterin Suyasha Sengupta. Durch Jam-Sessions brachten die Mitglieder ihre individuellen musikalischen Einflüsse in den Proberaum. So versammelt sich im Hotel Kali ein Potpourri aus kosmischem Rock, experimenteller Dance Music und abenteuerlichem Post-Rock.

„Wir mischen die Sprachen miteinander“

Der Name der Band ist vor allem ein indischer Insider — bei typischen Soundchecks in Kolkata spielen die lokalen Tontechniker*innen mit großer Sicherheit den Song „Hotel California“. Aus diesem Soundcheck-Klassiker, zusammen mit einer Prise Huldigung für die Hindu-Göttin Kali, entstand die Idee für den Band-Namen. Auch die Lyrics der Gruppe spiegeln das Zusammenspiel der multinationalen Einflüsse wieder: Mal wird auf Englisch gesungen, dann mit Leichtigkeit ins Bengali gewechselt. Bei einem linguistisch so reichen Land wie Indien keine Besonderheit: „So sprechen die meisten von uns hier, wir mischen die Sprachen miteinander“ erklärt Songwriterin Suyasha Sengupta.

Hotel Kali: Die Platte muss lebendig bleiben

Auch auf ihrem Debütalbum will die Band ihrem lebendigen Jam-Stil treu bleiben: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass wir nichts Überproduziertes machen wollten, das wir dann vielleicht live nicht reproduzieren könnten“, erklärt Synth-Spieler Varun Desai. Das selbstbetitelte Debüt der Band erscheint am 4. Juni. Auf dem Album-Cover prangt natürlich die indische Göttin Kali. Die hat Grafikerin Opashona Ghosh für Hotel Kali illustratorisch neu interpretiert.

Disco ist für alle da

Das erste Video von Hotel Kali trägt den programmatischen Titel „Disco Shobar“ – zu Deutsch „Disko ist für alle da“. Das KI-gestützte Video stammt vom iranischen Musiker und Videokünstler Arash Akbari und nimmt uns mit auf eine trippy Jam-Session. Kontrabass und stete Perscussions steigern sich im Song zusammen mit den ekstatischen „Disco Disco“ Lyrics, bis „Disco Shobar“ fast meditativ wieder abebbt.

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Kristoffer Cornils ist Mitbetreiber des Labels ANTIME, bei dem auch Hotel Kali unter Vertrag stehen und schreibt zudem für den Musikexpress.

Opashona Ghosh