Hotlist 2014: Koreless


2014 könnte das Jahr des Dance-Netzwerkers aus Schottland werden.

Koreless hat alles, was man für eine gründlich umraunte Karriere im globalen Clubbetrieb braucht. Der Bilderbuchschotte Lewis Roberts ist freundschaftlich verbunden mit den Glasgower Schaltzentralen des Cool, mit LuckyMe, Numbers, Sub Club und Rubadub. Er hat sein Handwerk bei der Red Bull Music Academy verfeinert. Und seit Kurzem ist er eng mit Young Turks verbandelt, dem besten Indie-Dance-Label der Welt. Vor allem aber ist er fast lachhaft talentiert.

Beste Probe dieser Begabung ist sein letztjähriger Hit „Sun“: Mit großer Selbstverständlichkeit verschmilzt Koreless auf sechseinhalb Minuten elegischen Meta-R’n’B mit der ungezügelten Euphorie einer durchtanzten Sommernacht am See. Das Stück hat die Energie eines NewYorker House-Sets der frühen Neunziger – und kommt dabei quasi ohne Beat aus. Dafür finden sich Funken von James Blake, Debussy und krautigem Ambient in der Tradition von KLF und The Orb.

Seine Remixe für Foals, How To Dress Well, Jacques Greene oder Ghostpoet sind von ähnlicher Qualität, nicht ohne Pathos, aber stets feinsinnig, filigran und von der seltenen Eigenschaft, direkt ins Ohr zu gehen, ohne sich abzunutzen. 2014 dann: Album auf Young Turks, neue Liveshow und noch mehr magische Momente für sonntägliche Sonnenaufgänge.