Ina Deter


Sie sitzt zwischen allen Stüh len. Nachdem Ina Deter mit ihren „Neuen Männern“ endlich den schwer erkämpften Erfolg verbuchen konnte, ging’s los: Vom Brotbeutel bis zur Lila Latzhose war sich ihr Fan-Kreis einig: Wenn schon ein Hit für unsere Ina, dann aber bitte nicht bei der Parade des Dieter Thomas. Wenn schon Erfolg, dann höchstens nett bescheiden. I Ihr Weg ist mühevoll, speziell die TV-Macher versuchen, die ge-l lernte Grafikerin in die Ecke zu stellen. „Die Ina mit dem Emanzen-Ding ist eben kein Thema „, sagt sie nüchtern. Dabei ist ihr Themenbereich weitaus umfangreicher, ihr Engagement ein schlicht persönliches und daher auch um so leidenschaftlicher. „Ich mach Musik, weil’smir Spaß macht. Jeder kann meine Songs annehmen oder ablehnen, dann will ich allerdings auch wissen, warum. Meine Musik mach ich aber trotzdem. „

Kurzer Rückblick: Mit 14 steht die zierliche, zähe Berlinerin zum ersten Mal auf der Bühne, lernt klassische Gitarre, gründet mit 16 die erste Mädchenband „Lukky Girls“. Skiffle ist angesagt, alles noch nett naiv. 12 Jahre arbeitet sie halbherzig als Grafikerin, Musik bleibt ihr Traumziel. I Umzug nach Köln und durch die Frauenbewegung neuer Mut zu neuen Auftritten.

Dann 1976, Ina Deter in der Vorentscheidung des Grand Prix („Wenn du so bist wie dein Lachen“); manche meinen, das sei eher ein Faux Pas. Schließlich ihre erste eigene Bandundkurz drauf halt der berüchtigte Durchbruch mit den „Neuen Männern“, der ihr das Leben sicher nicht leichter machte.

Ina und Band (Bassist und Freund Micky Meuser stieg inzwischen aus, um sich intensiver um seine „Nervous Germans“ kümmern zu können), servieren das neue Deter-LP-Werk MIT LEIDEN-SCHAFT nun landauf, landab. Sie wird mit ihren Liedern, die auf ganz persönlichen Erfahrungen basieren, sicher wieder keinen passenden Stuhl finden, „aber ich brauch das auch nicht mehr zu rechtfertigen. „