John Lennon: Mörder Mark David Chapman spricht über sein wahres Motiv
Mark David Chapman, der Mörder von John Lennon, hat bei einer Bewährungsanhörung erklärt, warum er den Beatles-Star tötete – „um berühmt zu sein“. Sein Antrag wurde erneut abgelehnt.
Mark David Chapman, der Mörder von John Lennon, hat sich bei einer erneuten Bewährungsanhörung zu seinem Motiv geäußert. Die Tötung des Beatles-Mitglieds sei dem Wunsch entsprungen, „jemand zu sein“.
„Das war leider nur für mich allein und hatte ausschließlich mit seiner Popularität zu tun“, sagte der inzwischen 70-Jährige laut Auszügen aus dem offiziellen Protokoll der Anhörung, das die „New York Post“ veröffentlichte. „Mein Verbrechen war völlig egoistisch.“ Die Anhörung fand demnach Ende August 2025 statt; die Zeitung erhielt die entsprechenden Dokumente am 17. Oktober.
Mord, „um berühmt zu sein“
Auf die Frage eines Kommissars, warum er Lennon ermorden wollte, antwortete Chapman, der in der Green Haven Correctional Facility im Dutchess County einsitzt: „Um berühmt zu sein, um etwas zu sein, was ich nicht war.“ Er fuhr fort: „Und dann wurde mir klar: Hey, hier gibt es ein Ziel. Ich muss nicht sterben und kann jemand sein. So tief war ich gesunken.“
Chapman hatte in New York zum 14. Mal Antrag auf Bewährung gestellt. Trotz mehrfacher Entschuldigungen glaubte die Bewährungskommission dem Häftling seine Reue nicht und lehnte seine Entlassung erneut ab.
Erster Mordversuch scheiterte
Der gebürtige Texaner hatte Lennon am 8. Dezember 1980 vor dessen Wohnhaus „The Dakota“ in New York erschossen. Bei der Anhörung am 27. August 2025 schilderte Chapman den Mord und berichtete, dass er bereits Monate zuvor von Hawaii nach New York gereist war, um einen ersten Mordversuch zu unternehmen. Er habe sich mit der Figur Holden Caulfield aus „Der Fänger im Roggen“ identifiziert und Lennon für einen „Heuchler“ gehalten. Der damals 25-Jährige habe Lennon auflauern wollen, der jedoch nicht wie geplant erschien.

Nach dem gescheiterten Versuch kehrte Chapman zwei Monate später zurück. „An diesem Morgen des 8. wusste ich es einfach. Ich weiß nicht, woher ich es wusste, aber ich wusste einfach, dass dies der Tag sein würde, an dem ich ihn treffen und töten würde“, sagte Chapman in der jüngsten Anhörung. Als Lennon mit seiner Frau Yoko Ono aus einer Limousine stieg, schoss Chapman ihm viermal in den Rücken – nur wenige Stunden, nachdem der Musiker ihm ein Album signiert hatte.
Chapman ließ sich unmittelbar nach der Tat widerstandslos von der Polizei festnehmen und gestand am folgenden Tag. Er wurde anschließend zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Chapman entschuldigt sich für die Tat
In der jüngsten Anhörung äußerte Chapman laut „New York Post“ in Richtung Familie und Fans des Beatles-Mitglieds wie folgt: „Ich entschuldige mich für das Leid, das ich euch zugefügt habe, für die Qualen, die ihr durchgemacht haben müsst. Zum Zeitpunkt der Tat habe ich darüber überhaupt nicht nachgedacht, es war mir egal.“
Trotz seiner Entschuldigung befand das Gremium, dass ihm „aufrichtige Reue oder bedeutungsvolle Empathie“ für die Opfer fehlten, und entschied sich zum 14. Mal gegen eine Bewährung. Chapman kann frühestens 2027 erneut einen Antrag stellen.

