John Lydon greift Malcolm McLarens Sohn an: „Du verdammter, egoistischer Reizwäsche-Experte!“


Joe Corré möchte demnächst Punk-Memorabilia im Wert von 5 Millionen Pfund öffentlich verbrennen lassen.

John Lydon, unter seinem Künstlernamen Johnny Rotten als Sänger der Sex Pistols bekannt, hat den Sohn des verstorbenen Sex-Pistols-Initiators und -Managers Malcolm McLaren, Joe Corré, harsch für die geplante öffentliche Verbrennung seiner Punk-Memorabilia-Sammlung angegriffen. Corrés Sammlung, die nach Schätzungen einen Wert von 5 Millionen Pfund aufweist, soll demnächst als Protest gegen die Veranstaltungsreihe „Punk London“ im Londoner Stadtteil Camden verbrannt werden.

2016 jährt sich die Veröffentlichung des Sex-Pistols-Klassikers „Anarchy In The U.K.“ zum vierzigsten Mal. Die Londoner Regierung hat dazu 2016 als „Year Of Punk“ ausgerufen, die Eventreihe „Punk London“ wird von der staatlichen Lotto-Stiftung finanziert und bekam ihren Segen von der Queen höchstpersönlich. Gegen dieses Absurdum und die voranschreitende Kommerzialisierung und Eventisierung des Punk-Ethos möchte Corré, Gründer der Reizwäsche-Marke „Agent Provocateur“, mit seiner öffentlichen Verbrennung hinweisen.

John Lydon kann an dem geplanten Gegenevent Corrés jedoch nicht gutes finden. Gegenüber der Londoner Zeitung „Metro“ sagte er: „Wenn du auch nur irgendetwas zerstörst, dass einen Wert von 5 Millionen Pfund hat – ist es da nicht besser, es zu verkaufen und das Geld für gemeinnützige Zwecke zu spenden? Du verdammter, egoistischer Reizwäsche-Experte! Warum verbrennst du nicht deine BHs?“

Trotz aller Furore um die anstehenden Vierzigjahr-Feiern des Punks in Großbritannien, ergibt sich Lydon nicht der Nostalgie: „Es macht mich nostalgisch, dass die Menschen es (den Punk, Anm.) falsch verstehen. Ich habe zu viel am Hals um in Nostalgie zu verfallen.“