Justice


Bei Konzerten des französischen Elektro-Rock-Duos Justice bedarf es neben der Musik keinerlei weiterer Aufforderung zum Tanz. Wenn Gaspard Augé und Xavier de Rosnay ihren Platz in ihrer Maschinenburg eingenommen haben, gibt es nur noch Sound und Beats und Körper – und das neonhell leuchtende Kreuz, das den Weg weist. Ob damit der Segen von oben gewährleistet ist, bleibt fraglich. Jedenfalls hilft das ganze christliche Branding nicht viel, wenn die Polizei eingreift, wie Mitte Oktober beim Kunst- und Technologie-Festival „The Creator’s Project“ in Brooklyn, New York, geschehen. Da erreichte die Euphorie während des Justice-DJ-Sets beim Publikum solche Ausmaße, dass die Beamten die Party einfach beendeten. Eine Stunde vor offiziellem Abschluss des Sets verkündete die Band: „The police are shutting the party down!“, und bescherte sich ihren ganz eigenen Rock’n’Roll-Moment.

Auf ihrem zweiten Album Audio, Video, Disco bewegen sich die Franzosen weiter in Richtung Prog Rock (Stephan Rehm im ME 11/11: „Justice sind zu den Bands auf ihren T-Shirts geworden“). Im Studio wurden sogar eine echte elektrische Gitarre, Piano und Schlagzeug gesichtet (schenkt man dem Video zum Titelstück der Platte Glauben). Ob Augé und de Rosnay so weit gehen, ein solches Instrumentarium sogar mit zu ihren beiden Shows Ende Februar nach Deutschland zu bringen, wird sich zeigen. Beware of the french electro-rock invasion!

22.2.12 Berlin,

Columbiahalle

24.2.12 München, Kesselhaus

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