Knowtoryus verbinden Rap mit Groovesder Gegenwart


Knowtoryus war eine der ersten Album-Produktionen auf Compost Records. Wenn man heute, drei Jahre nach seinem Entstehen, das von Michael Reinboth und Jan Krause produzierte Material hört, fällt sofort die zeitlose Qualität der einzelnen Tracks auf. Auch die Raps von Free Justice aus Parmount, Kalifornien (der vor seiner Zeit bei Knowtoryus mit Bands wie den Ghetto Style Poets und mit King Size Terror arbeitete), von Cee Justice und DJ NowB haben bis heute nichts von ihrer Durchschlagskraft verloren. Tracks wie „Bomberclad Joint“, auf der CD von ME im Kruder und Dorfmeister-Gewand vertreten, überzeugen auch heute noch durch packende Grooves und passend plazierte Beats. Knowtoryus selbst bezeichnen ihren Stil als „HipHop mit Ragga-Geschmack, gewürzt mit abstrakten Elementen“ und verweisen auf ihre politische Mission: „Weiße müssen einsehen, daß sie für Wunden verantwortlich zeichnen, die noch lange nicht verheilt sind. Solche Dinge kann man nicht schon deshalb verstehen, weil man Rap hört. Aber es ist zumindest ein Anfang“. Wohl auch deshalb schlagen Knowtoryus auf ihrem Debüt die Brücke zwischen der europäischen und der amerikanischen Rap-Community, zwischen vollfetten Grooves und sozialem Gewissen. Auf markige Sprüche in ihren Texten können sie da leicht verzichten.