Krupps


Live-Auftritte der Krupps gleichen wahren Energiestürmen. Die Industrial-Rocker aus Düsseldorf entfachen auf der Bühne ein Klanggewitter aus Metal, Industrial und Punk. Kein Wunder, denn Krupps-Vorstand Jürgen Engler hat schließlich einst als Punk angefangen: „In meiner Punkphase in frühester Jugend haben wir gegen Rassismus geschrieen, und das kommt bei unserem neuen Album wieder durch!“ Aber es kommt noch härter: Engler hat für das Krupps-Album ‚Paradise Now‘, das Ende April erscheinen soll, Arthur Brown wieder ausgegraben, jenen ausgetickten Popstar aus den sechziger Jahre. Damals tobte Brown mit einer brennenden Krone über die Bühne und sang in seinem größten Hit ‚Fire‘: „I am the god of hellfire!“ Die Krupps nahmen denn auch folgerichtig diesen Brown-Gassenhauer als neue Single auf – und Arthur himself singt dabei mit. „Der Song“, so Engler, „bringt in all seiner Wildheit und Abgefahrenheit die sechziger Jahre für mich genau auf den Punkt.“ Crazy Arthur bekam von den Krupps ein Demotape, und „…vier Tage später war er bei uns im Studio“. In Austin/Texas, der Stadt, in der Engler seit zweieinhalb Jahren mit seiner amerikanischen Frau lebt. Die gemeinsamen Aufnahmen müssen dem alten Haudegen Brown, auch ein Wahlbürger Austins, den Rest gegeben haben. Denn „der überlegt sich jetzt, nach Katmandu oder Brighton auszuwandern.“ Doch Jürgen Engler hofft, daß er den alten Brown für die kommende Tournee der Krupps wieder aufstöbern kann. Würde der agile Arthur zusammen mit den Krupps auf einer Bühne stehen, dann wäre das schon eine kleine Sensation. „Ich habe mir schon etwas für die Bühnenshow überlegt“, verrät Jürgen Engler. „Der Song ‚Fire‘ schreit ja förmlich nach Arthur Browns abgedrehter Bühnenshow. Und unser Live-Set wird wieder aus Schlagzeug, Keyboard, Bass, Gitarren und Gesang bestehen. Wir werden nicht mehr so viel vom Tonband auf der Bühne einspielen wie früher. Die tuckernden Sequenzer sind verschwunden, dafür gibt es jetzt viele abgefahrene Keyboardgeschichten und atonales Zeug. Die Gitarren klingen brachial, trotzdem werden die Songs melodisch sein.“ Davon kann man sich dann Ende Mai/Anfang Juni überzeugen, wenn die Industrial-Rocker aus Düsseldorf ihre große Reise durch Deutschlands Hallen antreten.