Kurt Wagner und seine Band Lambchop verpassen dem Country eine Frischzellenkur: Ländler im seidenen Big Band-Gewand


Der Mann ist eine ausgesprochen freundliche Erscheinung. Wenn seine auseinanderstehenden Zähne aus den Mundwinkeln ragen und die hellwachen Augen unter der Baseballkappe hervorlugen, weiß man: Gleich grinst er wieder versonnen vor sich hin. Warum, bleibt dann sein Geheimnis. Wie so vieles in Kurt Wagners Songs – zu hören auf der zweiten CD seiner Band Lambchop. Titel: ‚How I Quit Smoking‘.

Der Sänger und Songwriter Kurt Wagner ist ein Träumer. Seine Songs sind vollgestopft mit Bildern, Symbolen und kleinen Geschichten, die andere sich in ihren kühnsten Phantasien nicht ausdenken. Wie die vom ‚Cowboy On The Moon‘ auf dem ersten Album ‚I Hope You’re Sitting Down‘, der Briefe an die Erdlinge schickt. Kurt: „Denke ich an den Mond, denke ich an all die Wünsche, die ich habe. Und schau, der Mond scheint über uns allen, egal ob du in Nashville bist oder irgendwo in Europa. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“

Geboren und aufgewachsen in Nashville/Tennessee, stürzte Kurt sich früh auf die Countrymusik. Mit Vorliebe lauschte er Hank Williams und Chet Atkins. Für die Plattenaufnahmen holte er ein Dutzend Freunde ins Studio und bastelte mit ihnen an seinen verwunschenen Country & Folk-Miniaturen.

Heraus kam dabei eine Frischzellenkur für den guten alten Country-Ländler im sanftseidenen Big-Band-Gewand. Mit einem Anflug von Stolz schmunzelt Kurt: „Zu Hause in Nashville hören die 14- bis 17jährigen meine Musik – und die Rocker.“