Madonna


Panik bei Playboy und Penthouse: Was tun, wenn über Nacht Nacktfotos von Amerikas Sex-Symbol Nr.1 angeboten werden? Da gibt's nur eins: Klotzen!

Mit dicken … Schecks versucht man sich gegenseitig auszustechen und stoppt notfalls auch die Druckmaschinen, um der Konkurrenz zuvorzukommen. Das Resultat: Am 10. Juli . erschienen beide US-Magazine mit ihren vorgezogenen September (!)-Ausgaben.

Auf beiden Titelbildern: Madonna!

Daß ihr der Exhibitionismus im Blut liegt, ist sicher keine neue Erkenntnis. Auf ihren Plattencovern beweist sie es, in Videos, in Interviews und nicht zuletzt auch auf der Bühne, wo sie süffisant eine Anzüglichkeit nach der anderen vom Stapel läßt.: „Jede Lady hat eine Dose. Ich aber habe eine ganz besondere. Sie macht Musik. Man muß sie nur ans Laufen bringen.“ So geschehen bei einem Konzert ihrer laufenden US-Tournee.

Da konnte es wohl nur naive Zeitgenossen überraschen, daß aus gar nicht so heiterem Himmel plötzlich ein Pornofilm das Licht der Leinwand erblickte, in dem die Dame verständlicherweise wenig damenhaft agiert. Der Streifen ist seit Wochen der Hit in den Schmuddelkinos rund um New Yorks 42. Straße- und da es nun mal Voyeure nicht nur in New York gibt, dürfte es nicht allzu lange dauern, bis auch der Video-Fan die nackte Madonna zu einem trauten tete ä tete ins Wohnzimmer einladen kann.

Wer sich nicht so lange gedulden will, kann sich die Zeit des ungeduldigen Wartens derweil mit einem anderen Bonbon versüßen. Denn die dunklen Kanäle aus Madonnas Vergangenheit scheinen nicht zu versiegen. Die Fotografen Hermann Kulkens, Lee Friedlander und Martin H. Schreiber jedenfalls zauberten plötzlich Porträts aus ihren Portofolios, die ebenfalls mehr als nur Madonnas nackten Bauchn?bei zeigen. Sie waren 1979 produziert worden als Madonna – gerade ohne jeden Cent in New York gelandet – dringend ein Taschengeld brauchte.

Und auf ging die wilde Jagd! Playboy und Penthouse überboten sich gegenseitig und pöbelten gegeneinander; die Posse befindet sich momentan im Stadium der Klagen, Gegenklagen und Prozesse. Aber da die Mühlen der Justiz bekanntlich langsam mahlen, machten Playboy und Penthouse ihrerseits kurzen Prozeß, ließen die Druckmaschinen stoppen und präsentieren nun (in den US-September-Ausgaben) die umstrittenen Bilder. Da alles so schnell gehen mußte, ging’s leider nur in schwarz-weiß; den farbigen Nachschlag hat Penthouse allerdings schon für die nächstmögliche Ausgabe angekündigt.

Madonna selbst hat sich zu den nackten Tatsachen ihrer Vergangenheit bislang nicht äußern wollen. Und gerichtliche Schritte (wie sie unlängst Skandalnudel Joan Collins unternahm, um uralte Soft-Pornos aus der Welt zu schaffen) sind von ihr wohl auch nicht zu erwarten. Warum auch? Es paßt ja zu ihr und dem Image, das sie ganz gezielt aufgebaut hat. Der Wirbel kommt ihr vermutlich sogar durchaus gelegen. Sollten vielleicht am Ende die scheinbar zufällig aufgetauchten Steine des Anstoßes gar nicht so zufällig sein…?