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Sängerin Masha Qrella vertont Texte von Thomas Brasch – erste Single hier im Stream


Die Szenegröße Masha Qrella kündigt ihr erstes deutschsprachiges Album an, einen Vorgeschmack auf die Verarbeitung der Texte des Schriftstellers Thomas Brasch liefert die erste Single „Geister“.

Masha Qrella gilt bereits zum Jahrtausendwechsel als Hoffnung der neuen Berliner Musikszene. „Unsere Musik kam ohne Worte aus, sie war eine Fahrkarte in den Westen“, sagt die 1975 in Ost-Berlin geborene Musikerin später über ihren Karrierebeginn. Damals genoss sie den raschen Aufstieg und glaubte noch an die Verheißungen des westlichen Popbetriebs. Über die Jahre schlichen sich die Zweifel bei ihr ein und ihre Ehrfurcht war plötzlich verschwunden. „Wir sehnen uns nach Utopien, nach Frei- und nach Zwischenräumen“, jene Zwischenräume fand sie wohl in den Texten des verstorbenen Schriftstellers, Dramatikers und Regisseurs Thomas Brasch.

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„Woanders“ heißt das erste deutschsprachige Album der Sängerin und Komponistin Masha Qrella, die unter anderem auch Soundtracks („Kleinruppin Forever“, „Grey’s Anatomy“) produziert oder zu ihnen beigetragen hat. Es erscheint am 19. Februar 2021 und der Tag ist nicht zufällig gewählt. Thomas Brasch wäre am 19. Februar 76 Jahre alt geworden, von ihm stammen alle Texte auf dem Album. Entdeckt hatte Masha ihn durch den Roman „Ab jetzt ist Ruhe“, den Thomas‘ Schwester Marion Brasch 2012 veröffentlicht hatte: „Eine Familiengeschichte der DDR aus Perspektive der kleinen Schwester. Das war auch meine Geschichte: Meine Perspektive und meine Vergangenheit.“

Seht hier den ersten Song vom neuen Album.

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Und so handelt „Woanders“ von Utopien, nicht zuletzt aber auch von Tristesse, Depression und grauem Alltag. Davon, nicht so einfach aus der eigenen Haut zu können. Einen kleinen Vorgeschmack darauf bringt die erste Single „Geister“ mit sich. „Wie soll ich Dir das beschrieben? Ich kann nicht tanzen. Ich warte nur“, heißt es darin. Im Video der Filmemacherin Diana Näcke sieht man Masha im Garten einer Datsche im Osten der Republik auf einer Hollywood-Schaukel hin- und her wippen. Ein sehnsuchtsvolles Bild.

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Aufgenommen wurde das Album gemeinsam mit dem Berliner Schlagzeuger Chris Imler und dem Multi-Instrumentalisten Andreas Bonkowski, die mit Masha Qrella gemeinsam den für sie so typischen Indie-Pop-Sound zwischen New Wave, Electronic und Postrock entworfen haben.

Auf der Platte werden außerdem Dirk Von Lowtzow („Meer“), Andreas Spechtl („Maschinen“), Tarwater („Haut“, „Märchen“) sowie die Radiomoderatorin und Autorin Marion Brasch („Märchen“) zu hören sein.