Metallica – …And Justice For All


Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Metallica beim „Black Album“, dem Nachfolger zu „… And Justice For All“, nicht mit dem eher straighten Produzenten Bob Rock gearbeitet hätten. Vielleicht wären sie in die Prog-Ecke abgedriftet und würden heute bei Fantasy-Fans Kultstatus genießen. Die Ansätze waren da: Auf „…Justice…“ wagten sich Metallica weit über die Grenzen ihres Stamm-Terrains hinaus, der beinharte Speed Metal von „Master Of Puppets“ war nur noch Fundament für komplexe Strukturen, komplizierte Rhythmus und Tempiwechsel. Kaum ein Song blieb unter sechs Minuten, „To Live Is To Die“ und der Titeltrack kratzten gar an der Zehn-Minuten-Marke. Bands wie Anthrax oder Overkill, die sich einst auf Augenhöhe mit Metallica befanden, wirkten plötzlich nur noch stumpf und hohl. Hetfield & Co. aber machten sich auf, Metal ins nächste Jahrzehnt zu führen.

Produzenten: Metallica, F. Rasmussen

Beste Tracks: „One“, „The Shortest Straw“

Ist ja hochinteressant „…… And Justice For All“ ist das erste Metallica-Album mit Jason Newsted, der den tödlich verunglückten Cliff Burton ersetzt hatte. Allerdings traute die Band Newsted noch nicht recht über den Weg und mischte seinen Bass bis zur Unkenntlichkeit in den Hintergrund.