Musen mit großem Busen


Mudhoney und Supervixens von Russ Meyer

Angefangen hat er als Frontkameramann der US-Army im Zweiten Weltkrieg: dann machte er sich einen Namen als Fotograf von Pin-up-Girls für den „Playboy“ und andere Herrenmagazine. Schließlich stieg er ins Filmgeschäft ein – und genießt heute weltweit den Ruf eines Kultregisseurs: Russ Meyer, 63, hat in rund zwei Dutzend, meist parodistischen Sexfilmen seine persönliche Vorliebe für Damen mit unglaublichen Oberweiten gewinnbringend ausgewertet: Die Musen mit großen Busen machten ihn zum mehrfachen Millionär.

Jetzt kommen zwei ältere Filme des Außenseiters aus Hollywood, der von der Produktion über die Regie bis zur Kamera und dem Schnitt fast alles immer selbst macht, in neubearbeiteten Fassungen wieder in die Kinos: Mudhoney aus dem Jahr 1965 und Supervixens aus dem Jahr 1975.

„Mudhoney“ ist ein wüstes, schwarzweißes Melodram, das zur Zeit der großen Depression in den 30er Jahren spielt: Da geht es um einen saufenden Ehemann, der seine Frau vergewaltigt: eine zahnlose Alte, die ihre beiden Töchter verkuppelt; um einen zweifelhaften Prediger, der zum Lynchen aufruft.

„Supervixens“ spielt in der Gegenwart und ist eine nicht minder wüste Gewalt- und Sex-Orgie in Farbe, in der ein impotenter Polizist ein Liebespaar ins Jenseits befördern möchte. Daneben finden sich in beiden Filmen auch heitere Momente, an denen eine ganze Garde großbusiger Darstellerinnen beteiligt ist.

Besichtigt werden darf dies alles natürlich erst ab 18. Jüngere Jahrgänge können sich derweil mit der ersten (bebilderten!) Meyer-Biografie trösten, die in diesen Tagen erscheint. (Heyne, 12,80DM)