Musitcexpress präsentiert: Eminem


Spätestens seit "8 Mile" ist der frühere Schock-Rapper endgültig als credibler Künstler anerkannt. Jetzt kommt er für zwei Konzerte nach Deutschland.

MusikexpressS-Ausgabe Januar 2000. Ein Bericht über ein HipHop-Jam in der Münchner Muffathalle, bei dem Marshall Mathers in den Augen von ME-Autor Franz Stengel nicht sonderlich gut wegkommt: „Der derzeit führende Kinderschreck unter den US-Rappern überzeugte nur bedingt… Als Live-Rapper ist Mr. Slim Shady nur Durchschnitt… Er ließ relativ viele enttäuschte Gesichter zurück.“ Nun, die Zeiten haben sich gewandelt: Eminem ist nicht mehr nur das provozierende Großmaul, das die Toleranzbereitschaft der Öffentlichkeit in der Vergangenheit mit seinen Texten ein ums andere Mal schmerzhaften Tests unterzog, sondern schlicht einer der wenigen Topstars unter den Topstars im Musikbusiness, der im Prinzip nichts mehr falsch machen kann. Dass der Weiße mit der schwarzen Seele, der seine Bühnenpräsenz längst massiv verbessert hat, heute überall Riesenstadien füllt, liegt natürlich nicht zuletzt an „8 Mile“, jenem halbautobiografischen Leinwand-Drama, mit dem der Detroit Boy ins Schauspielfach wechselte und auch dort prompt reüssierte – seine erstaunlich reife darstellerische Leistung machte den wortgewaltigen Fight des „Rabbit alias Jimmy, der raus will aus seiner mausgrauen Welt im Schwarzenviertel und Bestätigung bei improvisierten Rap-Battles sucht, zu einem der Höhepunkte des vergangenen Kinojahres. Und was passiert? Obwohl der Welt prominentester weißer Rapper für „Lose Yourself“ aus dem „8 Mile“-Soundtrack für einen „Oscar“ nominiert ist, sagt der seine Teilnahme an der festlichen Gala ab, verpennt auch die Liveübertragung und bekommt seinen Sieg folglich erst mit, als alles auch schon wieder vorbei ist – echt lässig!

Auch auf der Bühne ist Eminem immer für Überraschungen gut, sei es durch zum Teil fragwürdige Maskeraden – er inszenierte bei früheren Gigs eine „Hinrichtung“ mittels eines elektrischen Stuhles und ging auch schon in einer „Chainsaw Massacre“-Montur samt dröhnender Kettensäge zu Werke – oder auch unangekündigte Promi-Gäste wie Dido, Marilyn Manson oder Ems Mentor Dr. Dre himself. Auf der bevorsteheden „Anger Management Tour“ wird Marshall Mathers mit 50 Cent, D12, Obie Trice, Cypress Hill und Xzibit die Fans rocken. Pech nur für jene, die ähnlich geschlafen haben wie der Meister: Seine beiden Deutschland-Gigs sind längst ausverkauft.

Musikexpress Live-Tipp:

Matchbox 20 „Backto Rock’n’Roll“ lautete das Motto bei den Aufnahmen für den neuen Longplayer von Matchbox 20 mit dem Titel „More Than You Think You Are“.. Es ist die rockigste Platte, die wir je gemacht haben „, so Sänger Rob Thomas, dessen Formation eigentlich schon Ende März nach Deutschland hätte kommen wollen Wegen des Krieges im Irak wurden die drei Konzerte jedoch auf September verschoben, was auch ein Gutes hat – denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! 10.9, Köln 11,9, Berlin 12.9. Offenbach Target Concerts GmbH; 089/H9526Q; >>* www.targetconcerts.de

Musikexpress Live-Tipp:

Melody Club

„Wir werden zwar keine großen Stadien füllen, aber es werden eine Hand voll Leute zu den Konzerten kommen. nur um uns zu sehen“, so Kristoler Ösiergren. Sänger von Melody Club. Die Newcomer aus Schweden spielen trashigen Synthie-Glam-Pop mit Texten über Liebe, Eifersucht oder Eitelkeit. Das Resultat bezeichnet der MC-Frontmann als „romantic pop with differents shapes“ und fügt ein präzisierendes „Alle Farben außer Braun!“ hinzu. Die Nordlichter sind keine trostlose Goth-Band, sie suchen die Liebe auf der Tanz-Hache. Wer sucht mit? , 15.5. Düsseldorf 16.5. Weinheim 17.5. Berlin 18.5. Kassel 19.5. Franklurt 20.5. Dresden 21.5. München The Atamic Cafe; 089/30777231; >>>

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