„Narcos“: Pablo Escobars Komplize Carlos Lehder wird nach Deutschland ausgeliefert


Nachdem Pablo Escobars langjähriger Komplize Carlos Lehder sich die vergangenen Jahre im Zeugenschutzprogramm befand, soll der verurteilte Drogenschmuggler den Rest seiner Lebzeit nun in Deutschland verbringen.

Carlos Lehder Rivas, der Mann, der gemeinsam mit Pablo Escobar das berühmt-berüchtigte kolumbianische Medellín-Drogenkartell gründete, wird den Rest seiner Lebtage in Deutschland verbringen. Nachdem Escobars engster Komplize im Jahr 1988 in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, ist der deutsch-kolumbianische Drogenhändler nun an Deutschland ausgeliefert worden.

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Gemeinsam mit Escobar navigierte Lehder in den Siebzigern und Achtzigern das Medellín-Kartell, das Kokain im Wert von Milliarden US-Dollars von Kolumbien in die USA schmuggelte. Glaubt man der Staatsanwaltschaft, die Lehder damals für seine Vergehen zur Rechenschaft zog, soll die Ware der beiden Geschäftspartner in den Vereinigten Staaten rund 80 Prozent des gesamten Kokain-Imports ausgemacht haben.

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Nachdem sich die Lage für Lehder zuspitzte, gründete der selbsternannte Hitler-Bewunderer mit der Latino National Party seine eigene rechtspopulistische Partei, in der Hoffnung, so seiner Auslieferung in die USA entgehen zu können. Durch Escobars Verrat an seinem ehemaligen Partner konnten die Behörden diesen schließlich doch noch aufspüren, sodass Lehder 1987 in die USA überführt und dort vor Gericht gestellt wurde.

Einige Zeit darauf kooperierte Lehder mit den Behörden, kam in ein Zeugenschutzprogramm und sagte im Prozess gegen den panamaischen Machthaber und Drogenhändler Manuel Noriega aus. Seitdem war sein Aufenthaltsort unbekannt. In Deutschland soll der inzwischen 70-Jährige nun zunächst von einer gemeinnützigen Organisation betreut werden. Sein Vater war Deutscher. Lehder selbst war noch nie in Deutschland und hat hier keine Verwandten.

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In der Netflix-Serie „Narcos“ wird Lehder in vier Folgen von Schauspieler Juan Riedinger verkörpert. Die Serie über die Machenschaften der kolumbianischen Drogenkartelle in den 1980er und 90er Jahren fand 2017 nach drei Staffeln ihr Ende. Am 16. November 2018 erschien der Ableger „Narcos: Mexico“, von dem es inzwischen zwei Staffeln gibt.