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So schnell kann es gehen: Hing in unserer letzten Ausgabe David Lee Roth noch ohne Netz und doppelten Boden im Fels, geht ihm jetzt die Höhen-Muffe. Als Promo-Gag bestieg er das Dach des Plattenladens „Tower Records“ auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles. Das Foto beweist: Diamond Dave hängt am Seil. Memme! Feiglinge auch beim US-Verlag Doubleday. Dessen Manager beschlossen, die Startauflage der Michael Jackson-Autobiographie „Moonwalk“ mit lächerlichen 135 000 Exemplaren künstlich niedrig zu halten. Um dann kurz nach der Veröffentlichung stolz zu verkünden: „Binnen Stunden ausverkauft“. Ganz andere Sorgen haben derweil die bundesdeutschen Tournee-Veranstalter: Das Duo „Shooter & Klein“, vor allem im Hardrock-Bereich tätig, bekam sich in die Haare und geht nun getrennte Wege. Beim Branchenführer MAMA sorgten Berichte für Aufregung, nach denen Beweise für manipulierte Tour-Abrechnungen der Presse zugespielt werden sollten. In früheren Fällen allerding löste sich angeblich brisantes Material stets in Luft auf. ¿ Unbestritten delikat ist auch der süße Nachtisch zu diesem Gemauschel-Menü: Guesch Patti, die als spärlich bekleidete Springmaus im „Etienne“-Video so manchem Versicherungsangestellten den Schlaf raubte, wird bald die Pflaster lösen dürfen: Die erste Brustwarzen-Transplantation der Medizin-Geschichte verlief ohne Komplikationen. ¿ Voll ins Wasser fiel die erhoffte Reunion der Beatles. Bei der Dreijahres-Feier der „Rock ’n‘ Roll Hall Of Farne“ (neu in der Ruhmeshalle: Bob Dylan, The Drifters, The Supremes, Beatles und Beach Boys) waren auf der Bühne doch nur zweieinhalb „Fab Four“ erschienen – George, Ringo und John-Sohn Julian warteten vergebens auf Herrn McCartney.

DER OST- WEST PREIS

Glasnost macht’s möglich: East-Bam und West-Bam, die Meister-Mixer aus Riga und Berlin, treffen sich inzwischen regelmäßig zum gemeinsamen Arbeiten. Der Gedankenaustausch ist offensichtlich so fruchtbar, daß selbst äußerliche Unterschiede schwinden. Denn, so unsere Frage: Wer ist wer? Unter den Postkarten mit der richtigen Antwort werden zehn handsignierte West-Bam-Maxis („A Long Hard Dick“) verlost.

Paul mummelte: „Ich bin doch kein Heuchler, lächle und mache Winke-Winke bei einer Pseudo- Wiedervereinigung!“

¿ Ringo verstand Pauls Absage richtig und wandte sich schon am nächsten Morgen seiner neuen TV-Karriere zu. Als Hauptdarsteller in der Soap-Serie „Flip Side“ (Produzent: Don Johnson) spielt er seine Lieblingsrolle: den alternden Pop-Star. ¿ In unsicheren Zeiten wie diesen suchen auch unsere Popstars die zukunftssichere Investition. Und da stehen Immobilien natürlich hoch im Kurs. Wir freuen uns mit Whitney Houston über ihr schnuckeliges 13-Millionen-Dollar-Häuschen (15 Zimmer und 20 000 qm Garten) im Norden von New Jersey.

Und selbstverständlich leiden wir auch mit, wenn Jennifer Rush einem Mannheimer Steuerberater 1,6 Mille gibt, um für sie einen Bauernhof im Taunus zu kaufen – und sich dieser Fritz Peter K. dann mit der Kohle nach Spanien absetzt. (Der Gauner wartet indes hinter spanisch-schwedischen Gardinen auf seine Auslieferung). Um den schnöden Mammon geht es auch dem Urvater aller Radio-Hitparaden, Casey Käsern. Casey moderiert seit 1970 für den US-Sender ABC jede Woche die vier Stunden „American Top 40“, jetzt läuft sein Vertrag aus. ABC ist das Jahreshonorar von drei Millionen Dollar zu teuer. Käsern droht nun, zu der Privat-Kette „Westwood One“ zu wechseln. ¿ „Alles was Flügel hat – fliegt!“ Kinder, Kinder, wie soll man noch ordentlich spielen, wenn nicht nur rosa Gummischweine, sondern ganze Bettgestelle das Fliegen anfangen. In London ging die Bettstatt (vom letzten Pink Floyd-Cover) in die Luft, und Gilmour & Co. bekommen von uns dafür den Preis für den besten Werbegag des Monats.

hut up and dance!“

Vielleicht sollte Prince künftig besser „Rad ab and dance“ singen, denn seine Landsleute steuern ein neues Hoch in puncto Debilität an. Ab Ostern gibt es in Ami-Land die neuen „Praying Dolls“ zu kaufen. Auf Knopfdruck knien die Puppen nieder, falten die Hände und beten „Vaterunser“. Wie gesagt: Rad ab.

Auch in Sachen Frühjahrsdiät sind die Amerikaner erfinderisch. Unsere Fotos dokumentieren die zwei populärsten Abnehmideen jenseits des großen Teichs. Die Fat Boys beziehen ihre bestechende Anmut aus der Kohl-Diät. (Du darfst alles in jeder Menge essen. Nur keinen Kohl!) Billy Idols Freundin Perry Lister dagegen hält’s mit der Methode „Pfunde weg durch Niederkunft“. Funktioniert todsicher: Am 21. Mai (so ihr Frauenarzt) wird sie auf einen Schlag gut sechs Pfund leichter.

Auch die internationale Live-Szene muß abspecken. Sie wird’zwei Frauen los. Nach mehr als 22 Jahren auf der Bühne hat Grace Slick jetzt endgültig die Nase voll, Starship wird ohne die exzentrische Lady auskommen müssen. Dahinter steckt allerdings, wie so oft, der schnöde Mammon: Starship steht gerade mit der Plattenfirma RCA in Verhandlung zwecks Verlängerung des Vertrags. Grace war der gebotene Betrag zu gering, sie glaubt, als Solokünstlerin einen besseren Deal zu bekommen. Ein Freund von Frau Slick belauschte das Trennungsgespräch, das Grace mit den Worten „RCA verpiß dich, fick dich ins Knie“ recht rüde zu Ende brachte.

Frauen, die Zweite: Bei einer Pressekonferenz in Melbourne erklärte Tina Turner, daß sie etzt definitiv nie wieder auf Tournee gehen wird. Nach zwei Jahren ohne Pause auf Achse kein Wunder. Sie will weiterhin Platten und Videos machen und sich zunächst voll ihrer Zweit-Karriere als Filmschauspielerin widmen. Mad Max III wird in Kürze abgedreht.

Bleiben wir noch ein paar Takte beim Film. „Master Of The Universe“ Dolph Lundgren trainiert im Moment mit der südafrikanischen Armee und der rechtsgerichteten „American Freedom Foundation“, um für einen chauvinistischen Hollywood-Streifen fit zu werden, der im besetzten Namibia abgedreht werden soll. In „Red Scorpion“ spielt auch Dolphs Ex-Freundin Grace Jones, die als russische Agentin in die Wirren des Angola Konflikts einge schleust wird, um einen Freiheits kämpfer zu töten. Männliche Haupfrolle neben Lundgren: Gus van Zyl, ein schneidiger Major der Buren-Armee. B Bei so viel Militarismus sind wir mal wieder stolz auf unseren Hölzl-Bubi: Falco lehnte die 120.000 US-Dollar ab, die ihm Südafrika für einen Auftritt in dem nur für Weiße zugänglichen Vergnügungspark „Sun City“ bot. Damit will der Wiener Kindermörder nichts zu tun haben. Dabei könnte er das Geld vielleicht noch gut gebrauchen. Unlängst brachen nämlich Ganoven den Tresor seines Managers Horst Bork auf und stahlen die Tonbänder mit allen Songs für die neue Falco-LP. Zweimal Gericht: Während Wolferl Ambros sich vor einem österreichischen Richter für den Tod seines Schlagzeugers Helmut Novak verantworten muß, der 1986 mit Ambros im Motorboot durch die Ägäis kurvte, rausfiel und ertrank, will Holly Johnson ein britisches Gericht davon überzeugen, daß der FGTH-Hit „Relax“ tatsächlich von ihm und seinen warmen Gesinnungsbrüdern eingespielt wurde. Seine Plattenfirma ZTT und Produzent Trevor Hörn behaupten dagegen, die ersten Frankie-Songs stammen von Sequenzern, Samplern und Studio-Sängern. Schnellschuß bis zum Schluß: Neue Opfer des fürchterlichen Spalt-Virus sind The Cars und Hüsker Du. Das Ende des Prince-Dramas: Nach dem Hickhack um das zurückgehaltene „Schwarze Album“ kündigte die Plattenfirma jetzt eine reguläre neue LP des kleinen Stars aus Paisley zum 31. März an.