Nicolas Cage


Der 35jährige Schauspieler zählt zu den gefragtesten Darstellern, die Hollywood zu bieten hat. Mit ME/Sounds sprach er über Beruf, Big Business und Bösewichte.

Letztes Jahr sollten Sie eigentlich erneut Hollywoods Action-Held werden. Aber seither sind „Stadt der Engel“ und „Spiel auf Zeit“ in die Kinos gekommen. Versuchen Sie, uns an der Nase herumzuführen?

„Ich mache einfach nur das, was ich schon immer gemacht habe: Ich versuche, mich immer wieder zu verändern, damit die Arbeit für mich interessant bleibt und damit ich ja nicht auf eine bestimmte Art von Film festgelegt werde.“

Jeder will mit Ihnen arbeiten. Und jeder Schauspieler will mit Brian De Palma arbeiten. Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit in „Spiel auf Zeit“?

„Ich war natürlich ein Fan von Brians Filmen. Dann habe ich David Koepps Drehbuch gelesen und fand es sehr gut. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Brian und David wurde mir klar, daß vieles von dem, was Brian an visuellen Ideen im Hinterkopf hatte, gar nicht im Drehbuch stand. Und daß das Script, das David geschrieben hatte, lediglich ein Gerüst war, das Brian die Möglichkeit gab, seine Zauberkünste zu entfalten. Die beiden waren eine Symbiose eingegangen, die ich sehr aufregend fand. Und mir wurde klar, daß daraus Kino der reinsten Art entstehen würde. Klar, daß ich bei so etwas mitmachen wollte. Meine eigene Herangehensweise an Sachen ist herumzuexperimentieren, die Dinge zu drehen und zu wenden und nach etwas zu suchen, was einzigartiger ist als das, was auf dem Papier steht. Brian ermutigt einen sehr dazu, und ich habe das Gefühl, daß seine Vorgehensweise mit der Kamera dieselbe ist. Daher kommen wir beide gut miteinander aus. Wir sind uns in mancherlei Hinsicht sehr ähnlich. Wohl auch deswegen ist aus unserer Zusammenarbeit eine Freundschaft entstanden.“

Sie haben die letzten zwei, drei Jahre nonstop durchgearbeitet – und dabei ein paarmal das große Los gezogen. Fühlen Sie sich jetzt gewissermaßen verpflichtet, so weiterzuarbeiten, oder wollen Sie sich die vielen guten Angebote einfach nicht entgehen lassen?

„Es ist wohl von beidem ein bißchen. Als ich „Leaving Las Vegas“ drehte und danach „The Rock“ herauskam, rückte plötzlich meine ganze vorherige Arbeit in den Mittelpunkt des Interesses. Auf einmal bekam ich Drehbücher, die mir vorher niemals angeboten worden wären. Ich war wie ein Kind im Süßigkeitenladen und dachte:“Klasse! Endlich kann ich mit den Leuten arbeiten, mit denen ich arbeiten will und kann die Filme drehen, die ich drehen will.“ In gewisser Weise benutze ich die Schauspielerei auch als Mittel, um mein inneres Gleichgewicht zu wahren, um dafür zu sorgen, daß mein Leben ausgeglichen bleibt. Das genieße ich. Also werde ich so lange weiterarbeiten, wie man mich läßt.“

Sie haben jetzt eine eigene Produktionsfirma, werden also die Filme anderer Leute produzieren. In diesem Zusammenhang ist von einem Vampirfilm die Rede, an dem Sie vielleicht arbeiten wollen. Ist das etwas, was ihnen persönlich wichtig ist – sowohl hinter den Kulissen als auch vor der Kamera zu arbeiten?

„Ja. Es gibt oft Filme, die mir gefallen, bei denen ich selbst aber nicht mitspielen möchte. Oder besser: bei denen ich nicht so genau weiß, ob es ratsam wäre, darin mitzuspielen. Ein Beispiel: Ich mag schon seit friihester Kindheit diese Hot Wheels (kleine Rennwagen aus Metall / Anm. d. Red.). Jetzt habe ich bei der Spielzeugfirma Matteil angefragt, was sie von einem Hot Wheels-Film hält. Ich werde versuchen, Producer Jerry Bruckheimer für dieses Projekt zu gewinnen. Ich selbst aber werde vermutlich nicht in dem Film mitspielen. Aber ich glaube, daß es für Kinder ein großer Spaß wäre, sich so was im Kino anzuschauen. Deswegen würde ich gerne etwas in dieser Richtung machen. Außerdem gibt mir meine Firma die Möglichkeit, Filme zu machen, die eine Nummer kleiner sind als die üblichen Hollywood-Produktionen. Der Film, den ich da in Planung habe und von dem ich so begeistert bin, handelt von dem großartigen deutschen Regisseur F.W. Murnau.“

Das ist dann wohl der Vampirfilm.

„Genau. Es geht darin um Murnaus Erfahrungen, als er „Nosferatu“ drehte. Wir haben Willem Dafoe angeboten, die Rolle von Max Schreck zu spielen, der in Murnaus Film den Vampir verkörperte („Nosferatu“ gilt als Klassiker des Grusel-Genres / die Red).“

Und Sie selbst mochten nicht mitspielen?

„Wir haben David Bowie eine Rolle angeboten. Und vor der Möglichkeit, mit Bowie zusammenzuarbeiten, auch wenn es nur hinter den Kulissen sein sollte, bin ich einfach begeistert.“

Worum geht es in dem Film genau?

„Es geht um die Entstehung von „Nosferatu“. Niemand in der Crew weiß, daß Max Schreck in Wirklichkeit ein Vampir ist, außer Murnau, der ihm das Blut bringen muß – eigentlich ganz witzig.“

Sie sollten unter der Regie von Tim Burton den Superman spielen. Aber die Produzenten haben das Projekt angeblich fallengelassen. Ist Superman damit ad acta gelegt?

„Ich war diesem Projekt gegenüber sehr aufgeschlossen, und die Presse hat mir deswegen ganz schön eingeheizt. Trotzdem bleibe ich dem Vorhaben gegenüber loyal. Ich finde nach wie vor, daß es eine enorme Herausforderung und eine spannende Geschichte wäre. Aber inzwischen beschäftige ich mich mit anderen Sachen.“

Bekommen wir Sie jemals als Superman zu Gesicht?

„Ich weiß nicht. Vielleicht.“

Warum wurde das Projekt denn erst mal beiseite gelegt?

„Ich entspreche wohl nicht gerade der gängigen Vorstellung davon, wie Superman auszusehen hat. Ich bin eher ein Jedermann – was ich interessant finde. Aber wenn Jedermann Superman ist, dann heißt das, daß wir alle Supermen sind – ein weiterer Aspekt, der mir gut gefällt. Nein, das Hauptproblem war, daß das Drehbuch in seiner Realisierung extrem teuer gewesen wäre. Meiner Meinung nach wäre es aber das Risiko wert gewesen. Denn wenn man die Figur Superman und das Superman-Universum mag, wäre dem Publikum unter der Regie von Tim Burton eine fantastische Welt, ein echter Augenschmaus geboten worden. Ich glaube, die Leute wollen so was sehen. Aber die Verantwortlichen meinten, Superman sei ein besonderes Projekt, für das man ein großartiges Drehbuch brauche. Sie fanden das vorhandene zwar gut, aber eben nicht großartig.“

Glauben Sie, daß das Phänomen der teuren Blockbuster außer Kontrolle gerät?

„Ich glaube schon. Manchmal ist es schwierig nachzuvollziehen, wo all das Geld hinfließt. Diese Hype-Maschinerien fangen sowieso langsam an, das Publikum abzustumpfen. Hinzu kommt, daß die Studios vorsichtiger geworden sind. Man hat inzwischen ein waches Auge auf alles. Genau dem ist ja auch der Superman-Film zum Opfer gefallen.“

Glauben Sie, die Resultate der jüngsten Batman-Produktion haben die Entscheidung der Superman-Verantwortlichen in irgendeiner Weise beeinflußt?

„Ich glaube, es gibt mittlerweile generell eine gewisse Zurückhaltung gegenüber derlei Filmen.“

Sie sagten vorhin, daß die Arbeit ihr Leben im Gleichgewicht hält. Was, wenn es mit Ihrer Karriere als Schauspieler – sagen wir in fünf Jahren – steil bergab ginge? Würde Sie das völlig aus der Bahn werfen?

„Nein. Ich würde schreiben. Ich hatte schon einige Tiefs, in denen ich auch geschrieben habe – Drehbücher oder andere Geschichten.“

Sie stehen in Hollywood auf der sogenannten A-Liste, sind also ganz oben. Was wiederum bedeutet, daß Sie großartige Drehbücher und Rollen angeboten bekommen. Auf welche Weise beeinflußt die A-Liste sonst noch Ihr Leben?

„Zunächst mal: Es ist ein tolles Gefühl, auf dieser Liste zu stehen. Dafür habe ich zwanzig Jahre lang hart gearbeitet. Ich fing an, als ich siebzehn war, und es war ein harter Kampf. Als ich mich entschloß, Komödien zu spielen, mußte ich Probeaufnahmen machen, um eine Rolle in „Honeymoon In Vegas“ zu bekommen. Die Leute dachten: „Okay, da gibt es diesen Typen in der Schlangenlederjacke. Er ist verrückt, und er wird bestimmt nicht lustig sein.“ Als ich dann Action Filme machen wollte, mußte ich wieder eine andere Mauer niederreißen. Man hielt mich mit Blick auf die jeweiligen Genres nie für rollentauglich, weil nichts in meiner vorangegangenen Arbeit daraufschließen ließ. Aber jetzt fühle ich mich sehr gut. Ich habe das Gefühl, daß ich es geschafft habe, und ich bin sehr dankbar für die Anerkennung, die ich dafür bekomme, jetzt bin ich genau da, wo ich immer hinwollte. Trotzdem stoße ich immer noch auf Dinge, die ich machen möchte, und das am laufenden Band. Dabei ist mir allerdings wichtig, daß es sich für die Leute, deren Geld in die Projekte fließt, auch lohnt. Es bedeutet das Aus, wenn du deinen lob nicht gut machst. Daher versuche ich immer, gute Arbeit abzuliefern.“

Wie kommen Sie mit dem Drum und Dran zurecht, daß ihre Berühmtheit mit sich bringt?

„Dadurch, daß ich den größten Teil meines Lebens im Umfeld der Filmindustrie verbracht habe, konnte ich lernen, damit umzugehen. Aber im großen und ganzen sind die Leute ohnehin nur nett zu mir.“

Als Regisseur ist Brian De Palma bekannt dafür, visuell sehr spezifisch vorzugehen. Wie war das Arbeiten mit ihm verglichen mit dem, was Sie zuvor gemacht hatten? War es eine Herausforderung? Mußten Sie an Ihre darstellerischen Grenzen gehen?

„Ja, das Ganze war definitiv in mancherlei Hinsicht eine Herausforderung. Allein die Tatsache, daß Brian zu Beginn der Aufnahmen diese langen Einstellungen drehen wollte – so etwas hatte ich noch nie zuvor gemacht. Brian nannte diese Arbeitsweise

„Produktion ohne Netz“. Stimmt auch, denn wir alle waren wie auf einem Hochseil. Ich hatte haufenweise Dialoge zu sprechen. Ich wußte also, daß ich mich beim Reden beeilen mußte. Wenn ich eine Zeile oder auch nur ein Wort vergessen hätte, wären wir gezwungen gewesen, alles noch mal von vorn zu machen. Manchmal war dieses Arbeiten frustrierend. Dann zum Beispiel, wenn etwas Besonderes in einem Take passierte, es aber verlorenging, weil wir auf diese bestimmte Kontinuität aus waren. Die Kameraleute mußten ackern wie die Blöden. Es war die intensivste Symbiose zwischen mir und einer Kamera, die ich je erlebt habe. Alle Kamerabewegungen wurden zusammen durchchoreographiert. Es war überwältigend, aber gleichzeitig ziemlich beängstigend, weil ich unter enormem Druck stand. Wir probten den ganzen Tag lang. Und am Schluß hatten wir manchmal nur eine Stunde Zeit, um die Einstellung wirklich in den Kasten zu kriegen.“

Niemand zwingt Sie, Typen zu spielen, die ein bißchen gemein, ein bißchen böse sind. Was ist der Grund für diese Rollenwahl? Viele Stars sträuben sich doch, Charaktere darzustellen, die am Ende nicht völlig rehabilitiert sind.

„Ich finde es immer interessanter, wenn der Typ, von dem du denkst, er sei der Fiesling, irgendwas Unerwartetes macht und damit zum großen Retter wird. Einfach, weil es überraschender ist. Und es sagt etwas Wichtiges aus – nämlich, daß nichts so ist, wie es zu sein scheint. Es gibt diese Verschwörungstheorie, und Rick ist der Bösewicht. Aber dann merkst du, daß ausgerechnet er weiß, was zu tun ist, wenn es im Verlaufe der Handlung darauf ankommt.“

Und das bedeutet?

„Ich finde komplexere Charaktere generell interessanter als die eindeutig guten oder bösen, die schwarzweiß gemalten. Derlei geartete Rollen interessieren mich nicht so sehr. Ich mag Charaktere mit Ecken und Kanten, Leute, die versuchen, Probleme zu überwinden. Ie komplexer die darzustellende Persönlichkeit, desto besser.“

Sie haben uns vorhin erzählt, daß Sie schreiben, wenn Sie gerade mal nichts zu tun haben. Woran arbeiten Sie im Moment in Ihrer Freizeit?

„Ich versuche, Familiendramen zu schreiben. Auf diese Weise bringe ich Dinge zu Papier, die mich aus einem persönlichen Blickwinkel heraus interessieren.“

Hatten Sie, wie viele andere Ihrer Schauspielerkollegen, nicht auch schon Lust, zur Abwechslung mal die Rolle des Regisseurs zu übernehmen?

„Vor ungefähr sechs Jahren war ich an einer Art Scheideweg angelangt. Jeder sagte: „Du solltest Regie führen.“ Aber bei einem Film Regie zu führen, kostet dich ein Jahr deines Lebens – ich habe es also nicht getan. Ich beschloß, weiterhin als Schauspieler zu arbeiten. Und ich bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben – einfach, weil ich das Gefühl habe, daß ich dadurch meinen Fähigkeiten den nötigen Schliff geben konnte. Ich bin jetzt sehr viel erfahrener in dem, was ich mache. Und ich habe einen besseren F.inblick in die Filmindustrie bekommen. Das ist mit ein Grund dafür, warum ich dahin gekommen bin, wo ich jetzt bin – weil ich am Beruf des Schauspielers drangeblieben bin. Ich glaube, wenn ich begonnen hätte, Regie zu führen, dann hätte ich den ganzen Prozeß verlangsamt und müßte alles noch mal überdenken. Vielleicht wäre ich aber auch in der gleichen Posititon wie jetzt, nämlich Stoff für Filme auswählen zu können.“

Gab es eine Zeit, in der Sie das Gefühl hatten, nie die Rollen zu bekommen, die Sie wollten?

„So ging es mir die ganze Zeit, bis zu „Kiss Of Death“. Ich drehte „Kiss Of Death“, dann „Leaving Las Vegas“, und danach veränderte sich alles. Aber bis dahin war ich immer frustriert über die Rollen, die ich bekam.“

Glauben Sie, daß Sie künftig öfter mit Ihrer Frau Patricia Arquette an einem Projekt arbeiten werden?

„Wir würden sehr gerne Projekte zusammen realisieren. Aber aus dem einen oder anderen Grund geht’s dann doch nicht. Ich glaube, die Produzenten halten verheiratetete Paare generell für nicht sehr publikumswirksam. Sie denken wohl, daß dadurch die geheimnisvolle Note fehlt. So nach dem Motto: „Na ja, diese beiden lieben sich, und sie sind zusammen. Wozu sollte man da also noch groß die Daumen drücken? Da fehlt ja die Spannung.““

Ihr nächster Film, „8 MM“, ist schon abgedreht und läuft demnächst auch in Deutschland an. Was steht im Anschluß daran auf dem Programm?

„“8 MM“ ist ein erbarmungsloser, beängstigender Film. Doch danach werde ich noch düsterer, mit „Bringing Out The Dead“, einem Film nach dem Drehbuch von Paul Schraeder. Da geht es um einen Sanitäter. Ich werde mit dem Rettungswagen in South Central unterwegs sein. Das ist alles schon ein bißchen seltsam. Eben erst habe ich in „City Of Angels“ den Engel gespielt, und jetzt marschiere ich nach dem Motto „Hallo, hier bin ich“ einfach mal so in einen Raum hinein, in dem eine ganze Familie gerade in tiefste Trauer und Verzweiflung stürzt – damit habe ich schon meine Probleme.“

Warum wollten Sie diese Rolle denn dann überhaupt spielen?

„Weil ich mit dem dafür verantwortlichen Team arbeiten wollte. Außerdem ist die Arbeit der Sanitäter wichtig für die Allgemeinheit. Trotzdem wissen die meisten Menschen nicht, was diese Burschen leisten. Wenn sie irgendwo hinkommen, heißt es meistens bloß: „Hey, ihr seid aber spät dran“. Ich finde es wichtig, daß mehr Menschen erfahren, was diese Leute in ihrem Leben alles durchmachen.“

Gute Menschen also, aber das heißt doch noch lange nicht, daß uns deswegen auch ein guter Film erwartet.

„Ich glaube, die Voraussetzungen sind gut. Es wird kein unterhaltsamer, aber ganz bestimmt ein starker, sehr interessanter Film werden. Schraeder ist ein exzellenter Autor. Also bin ich ganz zuversichtlich, daß die Chancen nicht schlecht stehen, einen entsprechend guten Film in die Kinos zu bringen.“

Für Ihre Rolle in „Leaving Las Vegas“ haben Sie vor zwei Jahren den Oscar bekommen. Inwieweit hat diese Auszeichnung Ihr Leben beeinflußt?

„Ich habe nicht weiter über den Oscar nachgedacht, sondern Filme gedreht, die nicht unbedingt Oscar-tauglich waren. Ich glaube nämlich, es ist wichtig, nicht in die Oscar-Falle zu tappen: Ich kenne eine Menge Schauspieler, die haben den Oscar bekommen und dann vor lauter Selbstüberschätzung total abgehoben. Diese Leute laufen Gefahr, sich auf direktem Wege aus diesem Business rauszusnobben. Ganz einfach weil sie meinen, daß sie jetzt nur noch außerordentlich hochtrabende Sachen drehen müßten. Man darf nie vergessen, daß es in diesem Geschäft auch um Unterhaltung geht. Es ist legitim, ins Kino zu gehen, um für zwei Stunden von Problemen abgelenkt zu werden; das ist wichtig für die Leute. Ich wollte immer beides erreichen – etwas machen, was an- und aufregend ist, aber eben auch Filme, die ein bißchen zum Nachdenken anregen. Am Ende kommt es darauf an, zwischen beidem die Balance zu halten.“

verstehen wir Sie richtig? Hängt Ihr Herz auch heute noch zum Teil an der Welt des unabhängigen Films? Wird der große Nicolas Cage in Zukunft wieder sogenannte „kleine Filme“ drehen?

„Na ja, heutzutage sind auch kleine Filme in Wirklichkeit keine kleinen Filme mehr. Sie sind von den großen Studios aufgekauft worden. „Bringing Out The Dead“ ist in gewisser Weise ein unabhängiger Film. Er muß mit einem vergleichsweise kleinen Budget auskommen. Mit so was verdiene ich kein Geld – ich mache das nur, weil ich das Projekt liebe und weil ich die Leute liebe, die daran beteiligt sind.“

Das alles klingt so, als ob Sie mit Ihren Lebensumständen momentan äußerst zufrieden sind.

„Ja, das stimmt. Was meine Arbeit betrifft, läuft’s wirklich großartig. Und Persönliches, na ja, das wird hier ohnehin nicht verraten.“ (lacht)