NOFX lösen sich nach 40 Jahren auf


1983 gründete sich die einflussreiche Funpunk-Truppe um Sänger Fat Mike. 40 Jahre später soll nun Schluss sein.

Manch eine*r, die oder der in den Neunzigern Punkrock und Skatepunk hörte, wusste möglicherweise gar nicht, dass es sie noch gibt. Aber sie gab es noch – bis jetzt: Szenelegenden NOFX haben ihre Trennung bekanntgegeben. Die soll nicht auf der Stelle inkraft treten, sondern nach dem Jahr 2023. Unter anderem die laufende Tour zu ihrem „Punk in Drublic“-Festival wolle man noch zuende spielen.

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Sänger Michael „Fat Mike“ Burkett ließ die Bombe indirekt auf Instagram platzen. Nachdem dort ein Fan fragte, warum NOFX so selten nach Kanada auf Tour kämen, antwortete er: „Wir lieben Kanada. Es ist nur so, dass das nächste Jahr unser letztes sein wird“. Finale Shows sollen demnächst bekannt gegeben werden, es sei ein „amazing run“ gewesen. Ein Sprecher der Band, die aktuell neben Fat Mike aus Eric Melvin, Erik „Smelly“ Sandin und Aaron “„El Hefe“ Abeyta besteht, bestätigte die geplante Auflösung später gegenüber „Rolling Stone“.

NOFX gründeten sich 1983. Ein Jahr später erschien ihr erstes Demo „Thalodomide Child“. Ihr Debüt LIBERAL ANIMATION kam 1988 heraus. Es folgten über ein Dutzend weitere Alben, darunter die Klassiker PUNK IN DRUBLIC (1994) und SO LONG AND THANKS FOR ALL THE SHOES (1997). 2020 brachten sie ein Split-Album mit Frank Turner heraus. Ihre aktuelle Platte SINGLE ALBUM erschien 2021. NOFX gelten als Vorbilder und Wegbereiter für Bands wie blink-182, Green Day, The Offspring und Co..

2018 sorgten NOFX für Negativschlagzeilen, nachdem sie einen geschmacklosen Witz machten. Während ihres Auftritts in Las Vegas beim „Punk Rock Bowling & Music Festival“ „scherzte“ NOFX-Gitarrist Eric Melvin: „I guess you only get shot in Vegas if you’re in a country band”. Frontmann Fat Mike antwortete: „That sucked, but: At least they were country fans and not punk rock fans.“ Gemeint waren die Opfer des Las Vegas Shootings am 1. Oktober 2017.

Bei der größten Massenerschießung eines Einzeltäters in der Geschichte der US schoß ein Schütze in Las Vegas aus dem Mandalay Bay Resort And Casino heraus in das Publikum des Country-Festivals Route 91 Harvest Festival, das auf dem berühmten Sunset Strip stattfand. Er tötete mindestens 59 Menschen sowie sich selbst, mindestens 527 wurden verletzt.

Der Hauptsponsor von NOFX‘ damals laufender „Punk in Drublic“-Festival-Tour, eine Brauerei aus San Diego, hatte seine Zusammenarbeit mit NOFX nach dem Vorfall frühzeitig beendet.

Später hatten sich NOFX öffentlich und ausführlich für ihr Verhalten entschuldigt. In einem Statement schrieben sie: „There’s no place here to backpedal. What NOFX said in Vegas was shameful. We crossed the line of civility.” Weiter hieß es mit einem Schlafmittel-Seitenhieb auf Roseanne Barr: „We won’t blame it on drugs or alcohol or Ambien. That’s too easy. NOFX said it, and we own it. We made a tasteless joke. But to be clear, NOFX does not condone violence against ANY group of people, period!”

Unmittelbar nach dem Vorfall schrieben NOFX bereits: „What we said in Vegas was shitty and insensitive and we are all embarrassed by our remarks.”

Seht hier einen Livemitschnitt ihres Hits „Kill All The White Man“ beim Hurricane Festival 2018:

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Und hier einen von „Don’t Call Me White“ beim Bizarre Festival 1995:

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