Nordkorea, das personifizierte Böse? Eine neue Doku deckt auf. Hier geht’s zum Trailer


Militärparaden, Gehirnwäsche, Unterwerfung und ein eiskalter Führer: Dieses Bild haben wir von Nordkorea. Dieses Bild will Regisseurin Sung-Hyung Cho mit ihrer Dokumentation „Unsere Brüder und Schwestern im Norden“ verändern. Der Film startet heute im Kino.

Werde ich willkommen geheißen, oder werden sie Angst vor der Begegnung mit mir haben?“, fragt Regisseurin Sung-Hyung Cho („Full Metal Village “) in „Unsere Brüder und Schwestern im Norden“. Sie ist gebürtige Südkoreanerin und lebt in Deutschland. Für den Filmdreh musste sie ihre südkoreanische Staatsbürgerschaft abgeben. Sonst hätte sie weder Einreise- noch Drehgenehmigung erhalten. Dass dies überhaupt möglich war, verdankt Cho ihrer Hartnäckigkeit, einem politischen Feingefühl und der Ablegung jeglicher Urteile.

Sung-Hyung Cho begibt sich auf eine Reise, die ihr, und vielleicht unser, Bild von Nordkorea für immer verändern wird. Anstelle von Angst und Hass, trifft sie dort auf Menschen, die, wie sie, Träume und Probleme haben und ihrer eigenen Kultur wenig fremd sind.

Bilder aus Nordkorea
Bilder aus Nordkorea

Sie spricht mit Bauern, Arbeiterinnen, Künstlern und Sportlern und zeigt uns Bilder von unberührter Natur, von Menschen und von dem alltäglichen Leben – insofern es ihr in dem streng regierten Land überhaupt möglich war. Es besteht aus Ritualen, Lobgesängen auf den Führer, aber eben auch aus Gemeinschaft, Zusammenhalt und dem Vertrauen darauf, dass ihr Führer, ihr Gott, alles zu ihrem Wohl tut.

In Chos Heimatland gleicht Nordkorea unserem christlichen Satan: „Wir haben in den 70er-Jahren in der Schule gelernt, dass Nordkoreaner rote Haut haben und Hörner auf dem Kopf wie ein Teufel“, erzählt die junge Regisseurin. Die Reise nach Nordkorea gilt als Staatsverrat und kann schwerwiegende rechtliche Folgen haben.

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Auch wenn wir an Nordkorea denken, kommen Bilder der NS-Zeit oder der DDR hoch; der Name Kim Jong-un ruft Assoziationen mit Hitler und Stalin hervor. So wird er auch der „geliebte Führer“ genannt und gilt als „militärisches Genie“. Bei den Menschen genießt er einen gottähnlichen Status.

Viele Familien sind nach wie vor auf unbestimmte Zeit getrennt, durch einen Krieg, der nicht der Ihrige war. Die USA und Russland bemächtigten sich nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 des, durch Japan annektierten, Koreas und teilten es, aufgrund der unvereinbaren politischen Ansichten. Die damaligen Sowjetunion besetzte den Norden. Im Gegensatz zu Deutschland konnten die Machtstrukturen dort bislang nicht durchbrochen werden.

Den Trailer zur Doku könnt Ihr Euch hier anschauen, Kinostart ist der 14. Juli:

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