Ohne Sänger empfehlen sich Trans Am als Alternative zum Alternative-Rock


Gut zehn Jahre geistern Gitarrist Phil Manley und Bassist Nathan Adler schon durch die Musikszene in Washington D.C. Sie spielten Stones-Songs oder Country-Rock. „Vor vier Jahren hatten wir noch einen Sänger“, erzählt Nathan Adler, „den wir kurzerhand wieder rausgeworfen haben. Gesang ist die unnötigste Ablenkung der Welt. Ohne Gesang wurde uns erst klar, was man mit einem Song alles anstellen kann, wenn man nicht dauernd an Verse-Chorus-Verse gebunden ist.“ Was die beiden Twentysomethings heute samt Drummer Sebastian Thomson mit ihren Songs anstellen, katapultierte sie gleich an die Spitze einer neuen Bewegung, die sich gegen den in die Jahre gekommenen US-Alternative-Rock wendet. Minutenlange Improvisationen über Bass-Riffs aus dem heiligen deutschen Krautrock-Notenheft, jazzige Instrumental-Musik, harsche Gitarren-Monumente auf LoFi-Basis. „Diese Musik ist nicht Teil eines Masterplans“, sagt Adler, „sie hat sich einfach aus dem entwickelt, was wir mögen und was nicht.“ Und was wäre das? „Klar mögen wir Krautrock. Can und Neu sind zur Zeit sehr populär im College-Radio. Und wir haben zuviel traditionelle Rock-Musik gehört, um sie noch zu ertragen: Wer will heute noch wie Deep Purple oder Van Halen klingen?“.