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Falls das jemand noch nicht wußte: Die Kaiser Chiefs sind nicht etwa nach Franz Beckenbauer benannt, sondern nach dem südafrikanischen Fußballverein gleichen Namens, dessen legendärer Stürmer Lucas Radebe wiederum später zu Leeds United wechselte – dem Heimatclub der Band. Kein Wunder, daß die musikalischen Chiefs Andrew „Whitey“ White, Simon Rix, Nick „Peanut“ Baines und Nick Hodgson keine Sekunde zögerten, ihre „Rock’n’Roll Riot“-Tournee zu unterbrechen, als sie von Leeds United zu einem gemeinsamen Training eingeladen wurden. „Kapitän“ Ricky Wilson mußte wegen einer Stagediving-Verletzung am Knöchel leider auf der Bank Platz nehmen – immerhin durfte er dort neben Leeds-Trainer Kevin Blackwell sitzen.

Nicht weniger als 20 Songs haben Travis inzwischen für ihr erstes Album seit fast drei Jahren aufgenommen, darunter einen Song ihrer Freundin Suzie Hugg (die vor Jahren bereits zwei B-Seiten für die Band komponiert hatte). Nach ersten Sessions mit Brian Eno soll die Platte nun mit Nigel Godrich fertiggestellt werden und wohl im Frühjahr erscheinen.

„Streicher, Bläser und Chöre“ werden laut Sänger Gary Lightbody auf dem nächsten Snow-Patrol-Album zu hören sein, an dem die Band selbst ihre Arbeit bis Mitte Dezember erledigt haben möchte. Lightbodys Texte seien „immer noch düster wie die Hölle, nur manch mal mit Happy End“.

Mit Verspätung wegen ständig neu hinzugekommener Touranfragen haben nun auch endlich die Futureheads ihr zweites Album in Angriff genommen, ebenso wie die Scissor Sisters, die sich dazu gemeinsam mit den Ur-Exzentrikern Roxy Music ins Studio begaben. The Cure lassen sich noch bis Januar Zeit. Schon fertig sind u. a. Embrace, Peaches und Mog wai.

Besuch auf der Bühne bekamen U2 in Las Vegas: Killers-Frontmann Brandon Flowers performte mit ihnen seinen Lieblingssong „In A Little While“.

Acht Jahre nach seiner Veröffentlichung darf Madonnas Hit „Frozen“ (und damit auch das Album RAY OF light) in Belgien nicht mehr verkauft und in Radio und TV gespielt werden. Grund: eine erfolgreiche Klage des belgischen Songwriters Salvatore Acquavita, der behauptet hatte, „Frozen“ sei bei seinem „Ma Vie Fout Le Camp“ abgekupfert.

Handgreiflichen Ärger bekam Neil Wilkinson alias Hamikon.Bassistund Sänger von British Sea Power, nach einem Jam-Auftritt mit der Krautrock-Legende Faust im Hove Old Market in Brighton: Weil Faust-Mann Jean-Herve Peron der Meinung war, das BSP-Schlagzeugsolo sei zu langund kompliziert gewesen, stellte er die Band danach zur Rede und schlug Hamilton ein blaues Auge.

Probleme hat Sony BMG wegen einer selbstinstallierenden Kopierschutz-Software auf in den USA hergestellten CDs. Der Staat Texas reichte deswegen im November Klage ein. „Konsumenten, die dachten, sie hätten Musik gekauft, haben statt dessen Spionagesoftware bekommen, die den Computer beschädigen kaym, ihn virenanfällig macht und den Benutzer möglichen Verbrechen aussetzt“, sagte Justizminister Greg Abbott. Die „Electric Frontier Foundation“ plant Sammelklagen gegen den Konzern. Europäische Käufer bleiben von der Spyware verschont.

Ungewöhnliche Nebentätigkeit für Mark E. Smith (The Fall): Er durfte in einer BBC-Fußballsendung als Co-Moderator auftreten und seine Meinung über die englische Nationalmannschaft („elfEgoisten und ein Faschist“) und Hauptmoderator Ray Stubb („Super Haarschnitt, du siehst aus wieein Mörder!“) kundtun.

Beruflich etwas unentschieden wirkt Kelly Osbourne: Nachdem die Ozzy-Tochter zunächst dem Boulevardblatt Sun erklärt hatte, sie habe keine Lust mehr auf Musik und beende ihre Karriere („Ich arbeite, seit ich 15 bin – aber wozu sollte ich überhaupt arbeiten?'“), machte sie ein paar Tage später einen Rückzieher und sagte, an den „Gerüchten „sei nichts dran. Sie habe gerade mit Cyndi Lauper eine neue Version von „Girls JustWanna Have Fun“ aufgenommen und werde sich noch im Dezember an ihr drittes Album machen.

Drei Jahre nach dem letzten gemeinsamen Album hat Gwen Stefani ihre Band No Doubt noch nicht aufgegeben: Sie habe nur nicht geahnt, daß sie so lange für ihr Soloalbum love ANGEL MUSIC Baby brauchen würde. Nun wolle sie „die Welle reiten, solange sie rollt“. Danach gehe es mit No Doubt weiter.

Schluß ist bei The Stands. Frontmann Howie Payne hat beschlossen, es sei Zeit, „etwas Neues anzufangen“, und dankte den Fans der Band, „daß sie sich Zeit genommen haben, unsere Platten anzuhören „.

Zeit nehmen mußten sich auch Fans von Black Rebel Motorcycle Club für deren Auftritt am 22. November in London, dessen Setlist sie zuvor im Internet zusammengestellt hatten: Die Band spielte alle 29 ausgewählten Songs – in zwei Stunden und 40 Minuten.

Kurz bevor er im Auktionshaus Bonhams versteigert werden sollte, hat sich ein Unbekannter für gut 366.000 Euro den Briefumschlag geschnappt, auf den John Lennon während des „Bed-in“ im Mai 1969 den Text zu „Give Peace A Chance“ kritzelte. Man munkelt, es handle sich bei dem geheimnisvollen Käuferum Yoko Ono, die damals eine Woche lang mit Lennon in einem Hotelbett in Montreal versucht hatte, den Frieden herbeizufuhren.

Günstiger waren 16 Seiten mit Gedichten von Bob Dylan, die Ende November in New York versteigert wurden: Umgerechnet 66.000 zahlte ein solventer Dylanist aus Europa für die Texte, die Dylan 1959/60 als Student an der University of Minnesota schrieb.

Richtigstellen müssen wir die Behauptungen im letzten Heft, System-Of-A-Down-Bassist Shavo Odadjian sei Schlagzeuger und die Arctic Monkeys kämen aus Leeds (sie kommen aus Sheffield). Aufmerksamen Lesern ist auch nicht entgangen, daß in unserer Politsongs-Liste die Nummer 74 fehlte. Wir würden gerne behaupten, die sei der Platzhalter für all die vielen Songs gewesen, die nicht mehr in die Liste paßten. Es war aber halt leider nur ein Versehen.

FLURFUNK

Was ist nur in dieser Redaktion los?

Neuer MEler an Bord! alte erkrankt Das ME-Team freut sich über Zuwachs. Jan Luis Knieper, Sprößling von ME-Grafikmeister Arndt Knieper, ist, kaum dem Licht der Welt entgegen-, bereits in den Dienst am Heft eingetreten (siehe Seite 781. Wie der Flurfunker außerdem erfreut vermelden darf, erfährt der Knabe bereits eine Früherziehung ganz im Geiste des Rockes (Foto). Ansonsten sieht leider nicht alles ganz so rosig aus. Das aufopferungsvolle Ringen der Redaktion, dem schier übermächtig gegen uns anrennenden Feind Redaktionsschluß Paroli zu bieten und Druckerei [und letztlich LeserInnen] rechtzeitig ein schneidiges Heft zu unterbreiten, wird dadurch erschwert, daß sich die Kollegen Koch, Lindemann. Götz und Winkler seit Tagen, Wochen gar mit auf kleiner Flamme schmorenden, immer wieder hochkochenden Infekten unbekannter Provenienz dahinschleppen Nein, nein, die Vogelgrippe ist es nicht, mit so Hype-Zeugs haben wir hier ja bekanntermaßen nichts am Hut. Den FLURFUNKER plagt eine weitaus gräßlichere Vermutung: Ist es… die SchweineAmFreitagPest?