Boykottaufruf: John Maus und weitere Acts sagen beim Pop-Kultur-Festival 2018 ab


Wie auch 2017 ruft eine anti-israelische Kampagne zum Boykott des Festivals in Berlin auf. Erste Künstler sagen nun ab, sie wollen nicht in einer politisierten Umgebung auftreten.

Bereits 2017 sagten Bands ihre Teilnahme am Berliner Festival Pop-Kultur ab. Dieses Jahr sieht es nicht anders aus. Der Grund sind anti-israelische Boykott-Aufrufe vom internationalen BDS-Netzwerk („Boycott, Divestment and Sanctions“) und PACBI (Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel). Sie möchten die wirtschaftliche, kulturelle und politische Isolierung von Israel erreichen.

In Fall des Festivals kritisieren sie die Beteiligung des Staates Israel am Pop-Kultur-Festival. Es geht dabei um eine Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung in Höhe von insgesamt 1200 Euro.

Vier Bands, u.a. John Maus sagen ab

Nach der britischen Band Shopping, dem britischen Musiker Richard Dawson & Band und der britischen Band Gwenno folgt nun auch die Absage von John Maus und Band. Man möchte „nicht in einem politisierten Rahmen“ auftreten.

Das Festival schreibt in einem Statement, dass die Botschaft von Israel sich beteilige, da „drei israelische Künstler*innen“ im Rahmen des Pop-Kultur auftreten werden. Solche Zuschüsse seien „eine gängige Praxis im internationalen Kulturaustausch“.

„Wir lassen uns durch Boykott nicht einschüchtern“

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Das Pop-Kultur betont auch dieses Mal seine klare Position: „Wir lassen uns durch Boykott nicht einschüchtern. Wenn Menschen nicht bei uns auftreten möchten, weil wir eine Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung von der israelischen Botschaft in Berlin bekommen, so bedauern wir das. Das Nicht-Auftreten, der Boykott, ist nicht unsere Entscheidung. Wir sind jederzeit offen für einen konstruktiven Dialog. Wir glauben daran, dass Diskurs und Dialog der einzige Weg sind, mit den Konflikten in dieser Welt umzugehen“.

Vergangenes Jahr hatte Lorde ihren geplanten Auftritt in Israel nach enormer Kritik abgesagt. Nick Cave & The Bad Seeds hingegen traten in Israel auf und ernteten dafür straffende Worte von Thurston Moore und Roger Waters, der als ein starker Verfechter der BDS-Bewegung gilt. Roger Waters setzte auch am vergangenen Wochenende bei seinen Shows in Berlin zu bizarren Reden an, in denen er sich gegen das Pop-Kultur-Festival aussprach und BDS bewarb.