Rammstein: Auch gegen Auftritt einer Coverband regt sich Widerstand


Wegen der Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger verlangen mehrere Leute eine Show-Absage in Halle.

Ende August findet in Halle an der Saale das jährliche Laternenfest statt. Dafür ist auch ein Auftritt der Rammstein-Coverband Völkerball geplant. Nun appellierten mehrere Personen in einem offenen Brief an die Stadt, das Konzert aufgrund der Kontroversen um Rammstein-Sänger Till Lindemann abzusagen.

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Ende Mai wurden von der Irin Shelby Lynn die ersten Vorwürfe wegen angeblicher sexueller Übergriffigkeit und Machtmissbrauchs gegen Lindemann erhoben. Dem folgten mehrere Frauen, die von ähnlichen vermeintlichen Erfahrungen auf Afterpartys der Rockband berichteten. Der Sänger bestreitet die Vorwürfe mithilfe seiner Anwälte vehement.

Verfasst wurde der Brief von der grünen Stadträtin Luna Möbius, gemeinsam mit der Besitzerin einer lokalen Buchhandlung. Mehrere Aktivisten und Mitglieder der Grünen Jugend schlossen sich der Aktion an. Sie fordern die Stadtverwaltung und den Mitteldeutschen Rundfunk dazu auf, den Gig abzusagen, um einer „Aura sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauchs“ in Halle keine Bühne zu geben.

„Es ist taktlos, auch mit den Steuerabgaben von Opfern sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauchs in Halle sowohl den Auftritt der Coverband als auch indirekt Rammstein selbst für die Vorführungserlaubnis ihrer Songs zu bezahlen“, heißt es weiter.

Die Stadtverwaltung erklärte unterdessen dem Portal „Halle Spektrum“ gegenüber, dass die Vorwürfe gegen Lindemann und nicht gegen die Coverband erhoben wurden. Zudem sei der Vertrag bereits Mitte April, und somit vor den ersten Statements vermeintlicher Opfer, unterzeichnet worden. Auch der Bassist von Völkerball äußerte sich gegenüber der „Bild“ über die Aktion: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen und ich bitte, uns nicht in Mithaftung zu nehmen.“

Der Auftritt in Halle wird somit vermutlich Ende August doch stattfinden.

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