Rauf und Runter


„Ich glaube, du kannst als Rapperin aggressiv und sexy sein und doch würdevoll. “ Die 19jährige ehemalige Busfahrerin aus Kalifornien mit Namen Yolanda Whitaker alias Yo-Yo weiß, worüber sie spricht — über sich selbst. Noch gehört die Rap-Welt weitgehend den Männern. Die wenigen Frauen, die da ihr Süppchen kochen, werden zumeist nicht respektiert, weil sie zu süß und doof oder schlichtweg nicht mehr als Retourkutschen auf Männer-Bands sind. Nicht so Yo-Yo:

„Ich denke, daß ich als Rapperin sowieso repräsentativer für die Frauen im allgemeinen hin, als die meisten anderen, die einfach keine femininen Standpunkte besetzen wollen.“ Inzwischen hat sie sogar eine „Intelligent Black Women“s Coalition“ ins Leben »erufen. Ihren Mentor fand Yo-Yo in Hardcore Star lee Cube (Ex-NWA). aber sie hat ihren eigenen Kopf. „Ich lieflce Cube in einem Einkaufszentrum über den Weg. Er war auf der Suche nach mir, das erzählte man sich überall in LA“ Endlich fündig geworden, mußte der harte Rapper erstmal bei Yo-Yo’s Mama vorsprechen. Tochter Yo-Yo war damals schließlich noch keine vollen Achtzehn und Muttern stellte erst mal die Voraussetzungen klar: „Meine Tochter ist keine Nutte.“ — „0 Gott, ich dachte, sie hält ihm eine Moralpredigt“, -lacht Yo-Yo beim Gedanken daran. Dennoch — mit Mutters Segen freundeten sich die beiden an und produzierten mit Ice Cubes DJ Sir Jinx die fulminante Debüt-LP MAKE WAY FORTHE MOTHERLODE. die musikalisch das 7()er-Jahre-Funk-Feeling nach allen Regeln der neuen Kunst rauf und runter nudelt. Klar auch: „George Clintons ParUament und Funkadelic sind meine Lieblingsbunds. Das ist der Sound, der niemals sterben wird!“