Rebellious Jukebox


ELVIS PRESLEY – HEARTBREAK HOTEL

Ekstase, Stil und verdammt viel Sex: Elvis the pelvis, der grandiose Scotty Moore und Bill Black sorgen für mächtig viel Erregung und verkaufen eine der besten Singles aller Zeiten millionenfach.

CHUCK BERRY – SWEET LITTLE SIXTEEN

„Maybelline“ ist 1955 der Startschuß, danach feuert der „duckwalk“-Erfinder, der grundsätzlich seine Gage bar im Koffer verlangt, aus allen Rohren. Seine Teenie-Hymne wird ein All-Time-Klassiker.

CARL PERKINS – BLUE SUEDE SHOES

„Well, it’s one for the money, two for the show“, aber three for Carl Perkins ist’s eigentlich nie. Der Song über die blauen Latschen wird ein Millionenhit, viel mehr geht leider nicht. Schade.

GENE VINCENT – BE-BOP-A-LULA

Der Lederfreak mit dem kaputten Bein ist einfach cool, die Blue Caps spielen, als hielten sie Flammenwerfer in Händen. Doch erst fehlt das (Karriere-)Glück, dann kommt auch noch Pech dazu.

BUDDY HOLLY – THAT’LL BE THE DAY

Der Typ mit der Krankenkassenbrille, der stets so aussieht wie der Streber aus der ersten Bank, wird tatsächlich einer der besten Songwriter dieser Ära und hat in den Crickets kongeniale Begleiter.

JERRY LEE LEWIS – GREAT BALLS OF FIRE

Der Chaot des Rock’n’Roll: Wo immer ein Fettnäpfchen steht, der Killer tritt garantiert hinein. Okay, er ist ein Wilder, aber er ist unser Wilder, der great balls hat – und geniale Songs.

ROY ORBISON – OOBY DOOBY

Seine Frau und seine Söhne sterben, sein Haus brennt nieder. Doch 1956, beim flotten „Ooby Dooby“, ist die Welt des dunklen Meisters musikalischer Mini-Dramen noch in Ordnung.

HANK WILLIAMS – I’LL NEVER CET OUT OF THIS WORLD ALIVE

Ob den Magier des Country düstere Vorahnungen plagten, ist nicht überliefert. Diese Ode an den Weltschmerz entsteht jedenfalls kurz vor seinem Tod. Ein Vermächtnis, das zu Tranen rührt.

ELVIS PRESLEY – MYSTERY TRAIN

Greil Marcus: „Und wenn der Blues in seinem tiefsten Inneren Höllenfeuermusik war, lag Elvis Genie darin, daß er dieser Wahrheit entkam und seine Musik trotzdem wahr klang.“ Stimmt.

LITTLE RICHARD – TUTTI FRUTTI

Der kleine Schreihals, in dessen Band Bob Dylan zu Highschool-Zeiten so gerne gespielt hätte, kreiert den Schlachtruf des Rock’n’Roll, und der geht so: „AwopBopaLooSopALopBamBoom!!!“

TED HEROLD – ICH BIN EIN MANN

Hey Teddy, wer würde daran zweifeln? Ted Herold, Deutschlands nicht ganz überzeugende Antwort auf Elvis, bewies: Es gibt ein Leben nach Rudi Schurickes „Caprifischern“. Dafür Immerhin muß man ihn lieben.

BILL HALEY & THE COMETS – ROCK AROUND THE CLOCK

Der Typ sieht ja nun derart unsexy aus, daß alles aus ist. Aber von den Saalschlachten, die Schmalzlocke Bill mit dieser Nummer auslöst, werden die, die dabei sind, noch ihren Enkeln erzählen.

CHUCK BERRY JOHNNY B. COODE Gibt es irgendjemanden, der diesen Song, diese Mutter aller vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Rocksongs nicht kennt? Okay, nächste Frage: Was suchen Sie hier eigentlich?

DION & THE BELMONTS – TEENAGER IN LOVE

„Why must that be a teenager in love?“ Ganz einfach: damit Dion Di Mucci solch himmlische Schnulzen singen kann. P.S.: „The Wanderer“ rockt richtig gut ab – allerdings erst 1961.

CLIFF RICHARD – LIVING DOLL

England schlägt zurück – mit Wattebäuschchen: Kommt sein „Move It“ zuvor noch erfrischend ungestüm daher, winken Teddy Boys bei „Living Doll“ indigniert ab. Schlager, aber schön.

LONNIE DONECAN – ROCK ISLAND LINE

Der Gottvater des Skiffle verkauft sich im Prä-Brit-Beat-UK dumm und dämlich an dieser Single. Und erleichtert nebenbei ein paar Jungs namens Lennon und McCartney die anstehende Berufswahl.

THE EVERLY BROTHERS – ALL I HAVE TO IS DREAM

So schön wie die Gebrüder Don und Phil aus dem beschaulichen Kentucky schmalzt nur noch Roy Orbison. Engelsgleiche Vokalharmonien lassen Herzen in Serie schmelzen. Ein feuchter Traum.

RITCHIE VALENS – LA BAMBA

Der Latin Lover aus Kalifornien sorgt dreimal für Schlagzeilen: mit der Übersingle „La Bamba’7 „Donna“, mit „Come On Let’s Go“ und beim tragischen Flugzeugabsturz mit „buddy“ Buddy Holly.

JOHNNY CASH – I WALK THE LINE

Welch eine Karriere: Der „Man in black“ des Country ist 1955 in Sam Phillips’Sun Studios neben Elvis Jerry Lee und Carl Perkins genau da, wo die Action ist. And he still walks the line.

JOHN LEE HOOKER – I’M IN THE MOOD

Wie oft für welche Firmen unter welchem Titel er diesen Song aufgenommen hat, weiß John Lee wohl selbst nicht mehr. 1951 gelingt ihm damit ein Hit, 1989 läutet er als Duett mit Bonnie Raitt seinen x-ten Frühling ein.